Premierminister optimistisch Irland will 2012 wieder an den Kapitalmarkt
Als erstes der drei Euro-Krisenländer will Irland den Rettungsschirm wieder verlassen. Seine Regierung plane, im kommenden Jahr testweise wieder Staatsanleihen auf den Markt zu bringen, sagte Premierminister Kenny in einem Interview. Er geht davon aus, dass die Ratingagenturen die Bonität Irlands bald wieder hochstufen werden.
Die irische Regierung hat angekündigt, den Euro-Rettungsschirm verlassen und im kommenden Jahr wieder an den Kapitalmarkt zurückkehren zu wollen - als erster der drei europäischen Krisenstaaten, die derzeit die Hilfen in Anspruch nehmen.
Die irische Regierung wolle bereits 2012 testweise wieder Staatsanleihen auf den Markt geben, sagte Premierminister Enda Kenny dem Fernsehsender "Bloomberg". Das hoch verschuldete Land plane, so schnell wie möglich wieder frisches Geld an den Finanzmärkten zu besorgen.
Außerdem erwartet Kenny, dass die Kreditwürdigkeit seines Landes bald von den Ratingagenturen hochgestuft wird. Irland führe die Reihe der hochverschuldeten Ländern "mit einem guten Beispiel" an, sagte er.
Die irische Regierung will im kommenden Jahr bis zu vier Milliarden Euro einsparen, um das Staatsdefizit weiter zu senken. Bis Ende 2015 soll das Haushaltsdefizit auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts sinken.
Seit vergangenem Jahr auf Hilfen angewiesen
Das Land hatte im vergangenen Jahr Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) beantragt und musste als erstes Mitglied der Eurozone unter den Rettungsschirm schlüpfen. Irland hatte nach dem Platzen einer Immobilienblase und der folgenden Krise seines aufgeblähten Bankensektors eine schwere Staatskrise erlebt.
Die internationalen Institutionen garantierten Kredite in Höhe von 67,5 Milliarden Euro. Weitere 17,5 Milliarden Euro brachte Irland selbst auf. Hinzu kamen bilaterale Kredithilfen im kleineren Umfang, etwa aus dem Nachbarland Großbritannien.