Mehr Macht für Schwellenländer IWF beschließt umfassende Reform
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat der größten Reform seiner Geschichte zugestimmt. Schwellenländer haben jetzt mehr Mitspracherecht, während die Industriestaaten an Macht abgaben. China löst dabei Deutschland als Nummer drei unter den Anteilseignern des IWF mit seinen 187 Mitgliedern ab.
Die umfassendste Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF) in seiner mehr als 60-jährigen Geschichte ist beschlossene Sache. Aufstrebende Schwellenländer haben nun mehr Mitspracherecht, während die traditionell dominierenden Industriestaaten an Macht abgegeben haben. Konkret löst etwa China Deutschland auf Platz drei der einflussreichsten IWF-Mitglieder ab.
Im Zentrum der Reform steht eine Verschiebung der Stimmgewichte im Fonds von gut sechs Prozent in Richtung der aufstrebenden Schwellenländer. Trotz des Umbaus behalten die Europäer eine wichtige Position im Fonds, wenn man ihre Stimmen und Sitze zusammenzählt.
China überholt Deutschland
Die zehn einflussreichsten Länder mit den entsprechenden Stimmgewichten im Fonds sind künftig die USA, Japan, China, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Russland, Indien und Brasilien. China prescht von Platz sechs vor und überholt neben Deutschland auch Großbritannien und Frankreich. Auf die Reform hatten sich die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) im vergangenen Monat auf ihrem Treffen in Südkorea verständigt.
IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn sprach von einer historischen Vereinbarung. Es handele sich dabei um die größte Verlagerung von Einfluss zugunsten der Schwellenländer, die es in der Organisation jemals gegeben habe.