Aus für Filialen in Gießen, Köln, Nürnberg und Oberhausen Kaufhof schließt vier weitere Warenhäuser
Die Zahl der Warenhäuser in Deutschland schrumpft: Kaufhof wird vier weitere Filialen schließen, die nicht profitabel sind. Grundsätzlich zweifelt der Konzern aber nicht am Konzept Warenhaus - ebenso wie Konkurrent Karstadt. Dessen Chef Berggruen wies Gerüchte zurück, er denke über einen Verkauf nach.
Die Metro-Tochter Kaufhof schließt Mitte kommenden Jahres vier Filialen, in denen insgesamt 228 Mitarbeiter beschäftigt sind. Betroffen seien die Häuser in Gießen, Köln-Kalk, Nürnberg-Aufseßplatz und Oberhausen-City, teilte die Warenhauskette mit. "Wir werden gemeinsam daran arbeiten, sozialverträgliche Lösungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Filialen zu finden", sagte Lovro Mandac, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Galeria Kaufhof GmbH.
"Nicht profitabel und auch langfristig ohne Potenzial"
In Köln wird es nach der Schließung noch drei Häuser geben, in Oberhausen und Nürnberg je eines, in Gießen keines mehr. Die vier betroffenen Filialen seien nicht profitabel und hätten auch langfristig nicht das Potenzial dazu, sagte eine Kaufhof-Sprecherin zur Begründung.
Kaufhof betreibt derzeit 109 Warenhäuser in mehr als 80 Städten in Deutschland. Im vergangenen Jahr waren drei Häuser geschlossen worden. Dies sowie auch die jetzige Entscheidung, vier weitere Häuser aufzugeben, bedeuteten aber keinen Zweifel am Geschäftsmodell Warenhaus, sagte die Sprecherin und verwies zur Begründung auf die Bilanz 2010: Bei einem Umsatz von 3,6 Milliarden Euro habe der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei 138 Millionen Euro gelegen.
Karstadt-Chef: "Über Verkauf denke ich nicht einmal nach"
Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten haben Warenhäuser allerdings massiv an Bedeutung verloren. Kaufhof-Konkurrent Karstadt hatte 2009 sogar Insolvenz anmelden müssen und war 2010 nach monatelanger Zitterpartie von Finanzinvestor Nicolas Berggruen übernommen worden. Berrguen dementierte in einem Zeitungsinterview Spekualitionen, sich von einem Teil der Karstadt-Häuser trennen zu wollen. "Über einen Verkauf denke ich nicht einmal nach", sagte er der "Bild am Sonntag".
Karstadt betreibt in Deutschland 86 Waren- und 26 Sporthäuser. Im Mai hatte es Spekulationen gegeben, Berggruen könne die Sportfilialen und die Luxushäuser wie das KaDeWe in Berlin teuer verkaufen, nachdem sie vom Karstadt-Stammgeschäft abgespalten worden seien. Berggruen sagte der "Bild am Sonntag": "Es bleibt bei unserer Zusage: Die Karstadt-Häuser bleiben, die Mitarbeiter auch." Karstadt bewege sich in die richtige Richtung. "Die Chancen überwiegen bei weitem die Probleme."