Nach Flaute E-Auto-Zulassungen im Januar auf neuem Höchststand
Zu Jahresbeginn gab es hierzulande so viele Neuzulassungen von E-Autos wie in keinem Januar zuvor. Dafür gibt es auch einen speziellen Grund. Nur eine Marke bricht ein, auch in anderen Ländern: Tesla.
Der Absatz von Elektroautos in Deutschland hat zum Jahresbeginn deutlich zugelegt. Insgesamt kamen im Januar 34.498 batteriebetriebene Pkw (BEV) neu auf die Straße - ein Plus von 53,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Anteil an allen Neuzulassungen betrug 16,6 Prozent, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte.
Dennoch ist die Zahl der neuzugelassenen E-Autos ein neuer Rekordwert für Januar, wie die Beratungsfirma EY erklärte. "Ob dies also bereits der Beginn einer positiven Trendwende ist, bleibt abzuwarten", hieß es dazu von dem Unternehmen.
Tesla-Marktanteil bricht ein
Das Plus bei Elektroautos war von Experten erwartet worden. Grund dafür ist demnach, dass Hersteller BEV-Neuzulassungen aus 2024 ins Jahr 2025 verschoben haben, um bei den zum Jahresbeginn verschärften CO2-Flottengrenzwerten besser dazustehen. Hersteller müssten für zu viel ausgestoßenes CO2 Strafe zahlen.
Auffällig ist ein Einbruch der Zulassungen von Tesla-Fahrzeugen trotz des kräftigen Aufwinds bei E-Autos. Der US-Autobauer des umstrittenen Milliardärs Elon Musk brachte im Januar 59 Prozent weniger Fahrzeuge in Deutschland auf die Straße als im Vorjahresmonat. Laut EY sank Teslas Anteil am E-Auto-Markt von 14 auf vier Prozent.
Auch in anderen europäischen Ländern geriet Tesla unter Druck: Die Verkäufe von Tesla in Großbritannien fielen um fast zwölf Prozent, in Frankreich brach der Absatz von Tesla im Berichtsmonat um 63 Prozent ein, in Schweden und Norwegen um 44 Prozent beziehungsweise 38 Prozent und in den Niederlanden um 42 Prozent.
Insgesamt weniger Neuzulassungen
Insgesamt ging der Neuwagenmarkt im Januar zurück. Mit 207.640 Pkw wurden laut KBA 2,8 Prozent weniger neuzugelassenen als im Vorjahresmonat. Bei Benzinern gingen die Zulassungen um 23,7 Prozent zurück, bei Dieselfahrzeugen um 19,5 Prozent. Hybride und Plugin-Hybride legten hingegen zu, um 15,7 und 23,1 Prozent. Fast jeder dritte Neuwagen (30,6 Prozent) war ein Stadtgeländewagen (SUV.)
"Der deutsche Neuwagenmarkt ist relativ schwach", sagt EY. Constantin Gall, EY-Automarktexperte, rechnet jedoch mit weiter steigenden Elektro-Neuzulassungen. "Die Vertriebsoffensive der Hersteller zeigt bereits Wirkung", erklärte er.
E-Auto-Absatz dürfte zulegen
Aufgrund weiterer Preisnachlässe im Elektro- und zugleich Preissteigerungen im Verbrennersegment dürfte der Preisunterschied zwischen vergleichbaren Modellen beider Kategorien kleiner werden. Auch in anderen EU-Ländern zeige der Trend beim Elektro-Absatz zuletzt "klar" nach oben, erklärte EY weiter.
Starkes Wachstum gab es demnach in Italien, Dänemark, Spanien und Portugal. In Frankreich stagniere die Zahl der E-Autos immerhin in einem insgesamt deutlich rückläufigen Markt.
Der Absatz von Elektroautos in Deutschland war im vergangenen Jahr eingebrochen. Lediglich rund 380.600 E-Fahrzeuge wurden im Jahresverlauf neu zugelassen und damit fast 27,5 Prozent weniger als noch im Jahr davor. Ihr Anteil an sämtlichen Neuzulassungen betrug 13,5 Prozent.