Hinweis auf sinkende Inflation Großhandelspreise zwölften Monat in Folge gefallen
Die Preise im Großhandel sind im März erneut gefallen - es war der zwölfte Preisrückgang in Folge. Für Verbraucher sind das gute Nachrichten, denn die Zahlen deuten auf eine sinkende Inflation hin.
Die deutschen Großhandelspreise sind im März den zwölften Monat in Folge gefallen. Sie sanken im Schnitt um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Im Februar hatte es bereits ein Minus in dieser Größenordnung gegeben, im Januar lag der Rückgang bei 2,7 Prozent.
Ökonomen nutzen die Entwicklung im Großhandel regelmäßig als Indikator, um Preissteigerungen für den Endverbraucher vorherzusagen. Der Großhandel stellt das Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden dar; Preissenkungen kommen meist verzögert und zumindest teilweise auch bei den Verbrauchern an.
Ein Wermutstropfen ist allerdings der Preisanstieg der Großhandelspreise im Vergleich zum Vormonat: Im März legten die Preise im Großhandel im Vergleich zum Februar um 0,2 Prozent zu. Mineralölerzeugnisse stiegen im Vormonatsvergleich sogar um 0,7 Prozent.
Preise für Benzin und Getreide gesunken
Mineralölerzeugnisse wie Benzin und Heizöl haben auf die Gesamtentwicklung der Großhandelspreise den größten Einfluss. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fielen sie im März um 3,3 Prozent.
Ebenfalls günstiger im Vorjahresvergleich waren insbesondere die Preise im Großhandel mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (-19,8 Prozent), mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (-13,6 Prozent), mit chemischen Erzeugnissen (-13,1 Prozent) sowie mit Altmaterial und Reststoffen (-6,4 Prozent).
Dagegen verteuerten sich viele Nahrungs- und Genussmittel. So stiegen die Großhandelspreise für Tabakwaren (+5,8 Prozent). Auch für Obst, Gemüse und Kartoffeln (+4,4 Prozent) sowie für Getränke (+4,2 Prozent) musste im März auf Großhandelsebene deutlich mehr bezahlt werden als vor einem Jahr.
Fachleute erwarten fallende Inflationsrate
Im März war die Inflationsrate mit 2,2 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren gefallen. Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflation in diesem Jahr deutlich nachlassen wird und sich dem Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) annähern wird.
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen in ihrer Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesregierung damit, dass die Teuerungsrate in diesem Jahr bei durchschnittlich 2,3 Prozent liegen wird. Für 2025 werden 1,8 Prozent erwartet. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren die Verbraucherpreise noch um 5,9 Prozent gestiegen.