Umstrittene Abnehmspritze Wegovy in Deutschland günstiger als in den USA
Die Abnehmspritze Wegovy hatte in den USA bereits einen Hype ausgelöst. Der umstrittene Schlankmacher soll nun auch bald in deutschen Apotheken erhältlich sein - und hierzulande deutlich weniger kosten.
Die umstrittene Abnehmspritze Wegovy kommt nach Deutschland. Von nächster Woche an wird das Medikament des dänischen Pharmaherstellers Novo Nordisk voraussichtlich im pharmazeutischen Großhandel für Apotheken bestellbar sein. "Wir gehen davon aus, dass Wegovy ab Ende Juli in den Apotheken verfügbar sein wird", erklärte eine Sprecherin des Pharmakonzerns. Der Preis für das Medikament sei dabei deutlich niedriger als in den USA.
Laut Nova Nordisk belaufe sich der Verkaufspreis für die vierwöchentliche Anfangsdosis von 0,25 mg auf rund 172 Euro. Anschließend werde dem Patienten wöchentlich eine sich schrittweise erhöhende Dosis über 16 Wochen lang gespritzt. Für die höchste Erhaltungsdosis von 2,4 mg betrage der Abgabepreis für ungefähr 302 Euro für 28 Tage. Bei Fortsetzung der Therapie mit der Höchstdosis kommen auf den Patienten folglich monatliche Kosten von rund 328 Euro zu. Zum Vergleich: In den USA beträgt der Preis für die Höchstdosis 1350 Dollar.
Kassenpatienten müssen Medikament selbst zahlen
Das Adipositas-Medikament Wegovy ist seit 2022 in der EU zugelassen. Der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zufolge wird das Mittel angewendet, um übergewichtigen Erwachsenen bei der Reduktion ihres Körpergewichts zu helfen und es zukünftig unter Kontrolle zu halten.
Ärzte können das Mittel nach Angaben von Novo Nordisk ab dem 17. Juli indikationsgerecht für Adipositas-Patienten verschreiben. Kassenpatienten müssen das Mittel allerdings aus eigener Tasche bezahlen. In Deutschland sind Medikamente zur Gewichtsregulierung von der Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen ausgeschlossen.
Lieferengpässe in den USA
In den USA hatte die umstrittene Abnehmspritze zuvor hohe Wellen geschlagen. Prominente Personen wie Tech-Milliardär Elon Musk und Reality-Star Kim Kardashian sollen mit der Spritze abgenommen haben und lösten dadurch einen Hype um den Wirkstoff aus.
Novo Nordisk musste bereits den Zugang zu dem Mittel für neue Patienten in den USA beschränken. Wegen der immensen Nachfrage kommt es dort immer wieder zu Lieferengpässen.