Sanierung ohne EU-Rettungsschirm Milliardenspritze für Sloweniens Banken
Sloweniens Banken brauchen laut der Notenbank des EU-Landes fast fünf Milliarden Euro, um auf die Beine zu kommen. Die Summe will der Staat ohne Hilfe von außen aufbringen. Sloweniens Verschuldung würde damit auf 75,6 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen.
Die angeschlagenen Banken Sloweniens benötigen nach Einschätzung der dortigen Notenbank fast fünf Milliarden Euro, um wieder auf die Beine zu kommen. Insgesamt veranschlage man 4,8 Milliarden Euro, sagte Zentralbankchef Bostjan Jazbec. Auf die drei größten Geldhäuser des Landes entfielen 3,1 Milliarden Euro. Fünf kleinere Institute hätten bis Juni Zeit, um ihre Kapitalpolster um insgesamt 1,6 Milliarden Euro aufzubessern.
Faule Kredite von acht Milliarden Euro
Die Banken des kleinen Balkanlandes haben faule Kredite in Höhe von acht Milliarden Euro in ihren Büchern stehen, fast ein Viertel der Wirtschaftsleistung des Landes. Die fast fünf Milliarden Euro für die Finanzinstitute will der Staat dennoch in Form von Bargeld und Anleihen selbst bereitstellen - ohne auf den Euro-Rettungsschirm zurückzugreifen.
Auch die EU geht nun davon aus, dass Slowenien die Krise selbst bewältigen kann. "Heute ist klar, dass Slowenien mit der Reparatur seines Finanzsektors fortfahren kann, ohne bei den europäischen Partnern Unterstützung zu beantragen. Das sind gute Nachrichten", sagte EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn. Slowenien galt wegen seines maroden Bankensektors über Monate als möglicher Kandidat für eine Flucht unter den Rettungsschirm.
Staatsverschuldung steigt
Ministerpräsidentin Alenka Bartusek hatte bereits gestern erklärt, das ihr Land den EU-Rettungsschirm nicht benötigen werde, da die Regierung die größten finanziellen Probleme gelöst habe. "Wir haben das Feuer gelöscht, aber jetzt müssen wir eine langfristige Strategie entwickeln", sagte sie. Durch die nun nötige Rekapitalisierung der Bankenbranche würde die Staatsverschuldung auf 75,6 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen.