IWF fordert von Spanien weitere Reformen Niedrigere Löhne, höhere Mehrwertsteuer
Den Weg aus der Krise schafft Spanien nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds nicht nur mit der vereinbarten Bankenrettung. Andere Reformen seien notwenig: So sollen die Löhne gesenkt werden, um den Arbeitsmarkt zu beleben. Zudem müsse die Mehrwertsteuer umgehend erhöht werden.
Knapp eine Woche nach der Hilfszusage der Eurozone hat der Internationale Währungsfonds (IWF) Spanien zu weitreichenden Reformen aufgerufen. Die Bankenrettung müsse von "Reformen in anderen Bereichen" begleitet werden, damit Spanien das Vertrauen der Märkte zurückgewinne und auf den Weg zu mehr Wachstum zurückkehre, teilte der IWF nach Konsultationen mit der spanischen Regierung mit.
In dem Papier einer IWF-Expertenmission wird unter anderem die sofortige Anhebung der Mehrwertsteuer gefordert. Zudem solle Spanien die Löhne stärker senken, um den Arbeitsmarkt zu beleben. Es sei wichtig, dass diese Reformen "klar und zusammenhängend" kommuniziert würden, so der IWF.
Spanien soll Hilfe für Banken als "Chance" begreifen
Der IWF prognostizierte, Spanien werde in diesem Jahr sein Ziel eines Haushaltsdefizits von 5,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts wohl verfehlen. Das Land solle die Ankündigung der Eurozone, den spanischen Banken mit bis zu 100 Milliarden Euro aus der Krise zu helfen, als "Chance" begreifen und die vereinbarten Zusagen in voller Höhe in Anspruch nehmen.
Die Euro-Krise wird auch zentrales Thema auf dem anstehenden G20-Gipfel in Mexiko sein. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte im Vorfeld, er befürchte, dass die Krise in der Eurozone zu einer neuen weltweiten Rezession führen könnte. "Unser Hauptanliegen für die nächsten Monate muss es sein, einen Ansturm auf die Banken und eine finanzielle Panik zu vermeiden", sagte der Koreaner in New York. Wenn sich die Lage in Europa verschlechtere, könne das auch Auswirkungen auf die Armutsbekämpfung haben, so Ban.