Tausende neue Stellen geplant Aldi will in Großbritannien weiter wachsen
Hunderte neue Filialen, viele neue Jobs und eine Milliarden-Investition: Der Lebensmittel-Discounter Aldi bleibt in Großbritannien vier Jahre nach dem Brexit auf Expansionskurs - genau wie Konkurrent Lidl.
Der Handelskonzern Aldi will im laufenden Jahr die Marke von 50.000 Beschäftigen in Großbritannien knacken. Das teilte das Unternehmen auf seiner britischen Unternehmens-Website mit. Bislang hat Aldi in Großbritannien etwa 45.000 Beschäftigte. Im laufenden Jahr sollen noch 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazukommen.
Der deutsche Konzern betreibt in Großbritannien mehr als 1.000 Märkte. Der Discounter hatte zuvor schon angekündigt, über 500 neue Filialen eröffnen zu wollen. Nach eigenen Angaben investiert Aldi in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt rund 1,4 Milliarden Pfund in die Expansion in Großbritannien.
Gesucht werden Manager wie Reinigungskräfte
Aldi wirbt um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa mit einem Anfangsgehalt von mindestens 12 Britischen Pfund pro Stunde. Zudem sei man die einzige Supermarkt-Kette, die ihren Beschäftigen bezahlte Pausen gewähre.
Gesucht wird konkret nach Assistenten und Managern für die Filialen, aber auch nach Reinigungskräften. Auch für die landesweiten Verteilzentren und die Hauptverwaltung in Großbritannien ist das Unternehmen auf Suche nach Personal.
Lidl eröffnet eigene Abfüllanlage
Auch der deutsche Mitbewerber Lidl hat sich die Expansion in Großbritannien auf die Fahnen geschrieben. Im zurückliegenden Weihnachtsgeschäft hatten beide Discounter, die unter anderem mit Marktführer Tesco sowie Sainsbury's konkurrieren, Zuwächse verbucht.
Lidl eröffnete zudem vor wenigen Tagen eine eigene Abfüllanlage für PET-Flaschen in der Stadt Derby. Dort sollen bis zu 380 Millionen Flaschen pro Jahr abgefüllt werden. Die Anlage wird von dem Getränke-Hersteller MEG betrieben, der wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehört. Damit will Lidl Transportkosten und Emissionen in seinem britischen Geschäft senken. Lidl betreibt ähnlich wie Aldi rund 1.000 Filialen in Großbritannien.
Die britische Wirtschaft steckt angesichts hoher Zinsen und Inflation derzeit in einer Rezession. Im Januar lag die Inflationsrate bei 4.0 Prozent. Beide deutsche Discounter profitieren von den deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten und Lebensmittelpreisen im Land. Immer mehr Briten greifen häufig zu den günstigeren Eigenmarken im Sortiment der Discounter.