Vorreiter Aldi Handelsketten senken Kaffeepreise
In der Woche vor Weihnachten senkt Aldi die Preise für Kaffee. Andere Handelsketten wie Edeka, Rewe, Penny und Netto kündigten an, dem Beispiel zu folgen.
Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd teilten mit, die Preise der Eigenmarken Barissimo und Moreno ab diesem Montag dauerhaft zu reduzieren. Das gilt für gemahlenen Kaffee, ganze Bohnen, Kaffeepads und löslichen Kaffee, für Bio und normale Sorten. Die 500-Gramm-Packung Mahlkaffee wird damit 50 Cent günstiger, das 1-Kilo-Paket Bohnen kostet künftig 70 Cent weniger.
Die Handelsketten Edeka, Rewe, Penny und Netto kündigten an, die Preise der Eigenmarken in einem ähnlichen Umfang zu senken. Dies solle "zeitnah" geschehen, erklärte ein Rewe-Sprecher. Lidl und Kaufland wollten sich zu geplanten Preisreduzierungen nicht äußern.
Relevant für den Preisvergleich
Kaffee gilt, ähnlich wie Brot, Butter und Milch, als Eckpreisartikel. Das sind Produkte, die häufig gekauft werden und an denen sich Kunden bei der Preiswahrnehmung orientieren. Die Preise dieser Artikel sind den Verbrauchern besonders präsent und werden deshalb leicht verglichen. Deshalb gelten Eckpreisartikel als besonders relevant für den Wettbewerb zwischen den Handelskonzernen, da von ihren Preisen eine gewisse psychologische Wirkung auf die Verbraucher ausgeht.
Dass Kaffee zu diesen Produkten gehört, ist nicht überraschend. Das Heißgetränk zählt zu den beliebtesten Getränken in Deutschland, der Pro-Kopf-Konsum liegt bei knapp 170 Litern jährlich. Zum Vergleich: Bei Wasser liegt der Konsum bei rund 130 Litern. Erfrischungsgetränke erreichen mehr als 120 Liter jährlich, bei Bier sind es noch über 90 Liter.
Kaffeepreise sind gesunken
In den vergangenen Monaten sind die Preise für die verschiedenen Kaffeesorten zum Teil erheblich gefallen. Nach Daten der International Coffee Organization (ICO) hatte der Durchschnittspreis von einem Pfund verschiedener Kaffeebohnen im Juni des Jahres 2022 noch mehr als 200 US-Cent betragen. Aktuell liegt er den Daten zufolge etwa bei 160 Cent. Allerdings sind die Preise seit Oktober wieder rund sechs Prozent gestiegen.
Im Oktober waren auch in Deutschland die Preise für landwirtschaftliche Produkte weiter gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen sie insgesamt um 14,5 Prozent zurück, hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt. Die Preise, die Landwirte, Obst- oder Gemüsebauern für ihre Erzeugnisse bekommen, sinken seit April.
Die Erzeugerpreise bilden die Verkaufspreise der Produzenten ab und gelten als Vorbote für die Inflation. Sinken die Erzeugerpreise deutet das auf sinkende Verbraucherpreise hin.