Biotech-Medikamente Neue Arzneien überwiegend gentechnisch hergestellt
In Deutschland werden neu zugelassene Arzneimittel zunehmend mit Hilfe der Gentechnik produziert. Im vergangenen Jahr erreichte der Anteil der Biopharmazeutika mit 59 Prozent einen neuen Höchstwert.
Immer mehr in Deutschland neu zugelassene Arzneimittel werden gentechnisch hergestellt. Im vergangenen Jahr lag der Anteil von Biopharmazeutika bei den Neuzulassungen mit 59 Prozent so hoch wie nie zuvor. 2021 waren es noch 46 Prozent, wie der Verband der forschenden Pharmaunternehmen vfa mitteilte.
Der Anteil dieser Medikamente am Gesamtmarkt beträgt mittlerweile 32,9 Prozent. Die sogenannten Biopharmazeutika sind Arzneimittel, deren Wirkstoffe mit Hilfe gentechnisch veränderter Organismen hergestellt werden. "Die Ergebnisse unterstreichen die herausragende Relevanz der Biotechnologie für die Gesundheitsversorgung in Deutschland", erklärte vfa-Präsident Han Steutel.
Wachstum vor allem bei Krebsmedikamenten
In den vergangenen knapp 20 Jahren hat die Rolle der Biotechnologie bei der Entwicklung neuer Medikamente stark zugenommen. Kamen im Jahr 2005 noch 256 klinische Entwicklungskandidaten aus biotechnologischen Verfahren, so waren es Ende des vergangenen Jahres mit 672 mehr als doppelt so viele.
Die Zahl der Beschäftigten in der Biotech-Branche legte 2022 um fast neun Prozent auf rund 50.000 zu. Der Umsatz mit Biopharmazeutika in Apotheken und im Klinikmarkt erhöhte sich um 10,5 Prozent auf 17,8 Milliarden Euro. Dabei ist vor allem das Geschäft mit Krebsmedikamenten gewachsen.