Tarifstreit Deutsche Bahn legt GDL neues Angebot vor
Die Deutsche Bahn hat sich im Tarifkonflikt mit der GDL bewegt: Kurz nach Beginn der dritten Streikrunde im Güterverkehr legte der Konzern ein neues Angebot vor. Nun liegt der Ball im Feld der Gewerkschaft.
Die Deutsche Bahn hat im Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL ein neues Angebot vorgelegt. Es beinhalte eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro und eine Laufzeit des Tarifvertrags von 36 Monaten, wie Personalvorstand Martin Seiler mitteilte. Bislang hatte die Bahn eine Laufzeit von 40 Monaten angeboten und die Höhe der Prämie nicht beziffert.
"Gleichzeitig bieten wir eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent - genau das fordert auch die GDL", so Seiler. "Es gibt jetzt erst recht keinen Grund mehr für einen fast einwöchigen Streik."
Kurz zuvor hatte im Güterverkehr der dritte Streik der laufenden Tarifrunde begonnen. Schon vor der vorigen Streikrunde in der vergangenen Woche hatte die bundeseigene Bahn eine Corona-Prämie in Aussicht gestellt und damit gehofft, den damaligen Arbeitskampf noch abwenden zu können.
GDL-Chef Claus Weselsky hatte den Vorstoß aber kurz darauf abgelehnt und unter anderem kritisiert, dass die Bahn keine konkrete Zahl genannt habe. Die nun angebotenen 600 Euro Prämie entsprechen der Forderung der Gewerkschaft. Bei der Laufzeit eines Tarifvertrags will die GDL allerdings 28 Monate erreichen. Außerdem will sie, dass die erste Tarifstufe von 1,7 Prozent noch im laufenden Jahr gezahlt wird.
Antwort der GDL steht noch aus
Eine offizielle Antwort Weselskys auf das Angebot der Bahn steht bislang aus. Gegenüber dem Sender ntv sagte er jedoch, man habe nun bis zum Vormittag Zeit, das Angebot zu prüfen. "Bis dahin geht der Streik wie geplant weiter." Nach Informationen des rbb soll der Streik wie geplant durchgeführt werden - das habe ein Vertreter des GDL-Bezirks Nordost gesagt.
Die Gewerkschaft hatte am Nachmittag mit dem Streik im Güterverkehr begonnen. Um 2 Uhr wurde der Arbeitskampf auf den Personenverkehr ausgeweitet. Insgesamt mehr als fünf Tage soll der Streik dieses Mal dauern. Ob die Bahn mit dem erneuten Vorstoß den Arbeitskampf noch verhindern kann, ist offen.