Störungen bei Versicherungen Cyberangriff auf Krankenkassen-Dienstleister
Die Cyberattacke bei dem IT-Dienstleister Bitmarck hat zu Störungen im Tagesgeschäft einiger Krankenkassen geführt. Derzeit seien jedoch keine Daten von Kunden betroffen, heißt es.
Der IT-Dienstleister Bitmarck, der zahlreiche gesetzliche Krankenkassen in Deutschland betreut, hat aus Sicherheitsgründen seine Systeme herunterfahren und vom Netz trennen müssen. "Bitmarck wehrt derzeit eine Cyberattacke ab", meldete das Unternehmen heute auf einer temporär geschalteten Website des Unternehmens. Der Sicherheitsvorfall habe bereits am Montag Abwehrmaßnahmen ausgelöst. Zunächst hatte die "taz" online darüber berichtet.
Gesetzliche Krankenkassen betroffen
Der Angriff habe auch Auswirkungen auf das Tagesgeschäft einiger gesetzlicher Krankenkassen, teilte die Firma Bitmarck mit Sitz in Essen mit. Dabei komme es zu Störungen und Einschränkungen, jedoch seien derzeit keine Daten von Kunden der Versicherungen betroffen. Weitere Informationen zum Ausmaß der betroffenen Systeme sowie zum Umfang und zur Dauer der Abwehrmaßnahmen gab das Unternehmen nicht.
Ein Sprecher des Bundesdatenschutzbeauftragten bestätigte auf "taz"-Anfrage, dass es in dieser Woche eine Datenpannenmeldung von Bitmarck gegeben habe. Es besteht eine Meldepflicht, wenn Unternehmen davon ausgehen, dass personenbezogene Daten abgeflossen sind oder anders als datenschutzrechtlich vorgesehen verarbeitet wurden.
Nicht der erste Hackerangriff
Es ist nicht das erste Mal, dass Bitmarck von einer Cyberattacke betroffen ist. Im Januar 2023 gelang es einem Angreifer, Daten von rund 300.000 Online-Kunden verschiedener Krankenkassen abzuziehen, die er im Darknet zum Verkauf anbot.
Bitmarck ist ein in Essen ansässiges Unternehmen, das nach eigenen Angaben technische Infrastruktur und Softwarelösungen für rund 80 Krankenkassen mit insgesamt 25 Millionen Versicherten bereitstellt. Darunter sind die DAK, diverse Betriebskrankenkassen sowie Innungskrankenkassen. Bitmarck ist auch an der technischen Entwicklung und Einführung der elektronischen Patientenakte beteiligt.