Wegen Sicherheitsmängeln Daihatsu stoppt Auslieferung aller Fahrzeugmodelle
Die Toyota-Tochter Daihatsu hat angekündigt, wegen Sicherheitsmängeln keine Fahrzeuge mehr auszuliefern - weder in Japan noch ins Ausland. Betroffen sind auch Modelle, die unter der Marke Toyota verkauft werden.
Wegen Sicherheitsmängeln wird die Toyota-Tochter Daihatsu die Auslieferung aller Fahrzeugmodelle stoppen. Toyota teilte mit, bei einer Untersuchung seien - zusätzlich zu im Frühjahr festgestellten Problemen bei Türverkleidungen und Seitenaufpralltests - neue Unregelmäßigkeiten festgestellt worden. Diese betrafen den Angaben zufolge insgesamt 64 Fahrzeugmodelle - darunter 22 Modelle, die von Toyota verkauft werden.
Als Reaktion habe Daihatsu beschlossen, "die Auslieferung aller von Daihatsu entwickelten und derzeit in Produktion befindlichen Modelle sowohl in Japan als auch in Übersee vorübergehend auszusetzen". Toyota habe ebenfalls beschlossen, die Auslieferungen der betroffenen Modelle vorübergehend einzustellen.
"Grundlegende Reform" nötig
Toyota erklärte zudem, es sei eine "grundlegende Reform" erforderlich, um Daihatsu "wiederzubeleben" und eine Überprüfung aller Zertifizierungsvorgänge. "Dies wird eine äußerst wichtige Aufgabe sein, die nicht über Nacht erledigt werden kann", hieß es von Toyota.
"Es wird nicht nur eine Überprüfung des Managements und der Geschäftsabläufe erforderlich sein, sondern auch eine Überprüfung der Organisation und Struktur." Toyota werde die "Wiederbelebung von Daihatsu in vollem Umfang unterstützen", hieß es weiter.
Ausmaß größer als bisher angenommen
Nachdem im April bekannt geworden war, dass es bei 88.000 Kleinwagen manipulierte Seitenaufprallsicherheitstests gegeben hat, wurden Ermittlungen gegen Daihatsu eingeleitet. Die meisten Fahrzeuge wurden als Toyotas verkauft. Die jüngsten Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass das Ausmaß des Skandals weitaus größer ist als bisher angenommen.
Daihatsu ist Toyotas Kleinwagensparte und produziert eine Reihe der sogenannten "Kei"-Kleinwagen und -Lastwagen, die in Japan beliebt sind. Das Untersuchungsgremium stellte fest, dass die jüngsten Probleme auch einige auf dem Inlandsmarkt verkauften Modelle von Mazda und Subaru sowie Toyota- und Daihatsu-Modelle im Ausland betrafen.
Bis November fast 1,1 Millionen Fahrzeuge produziert
Toyota teilte mit, die betroffenen Modelle seien unter anderem für die südostasiatischen Märkte Thailand, Indonesien, Malaysia, Kambodscha und Vietnam sowie für die mittel- und südamerikanischen Länder Mexiko, Ecuador, Peru, Chile, Bolivien und Uruguay bestimmt gewesen.
Toyota-Angaben zufolge produzierte Daihatsu in den ersten zehn Monaten des Jahres 1,1 Millionen Fahrzeuge, fast 40 Prozent davon an ausländischen Standorten. In diesem Zeitraum wurden weltweit rund 660.000 Fahrzeuge verkauft, was sieben Prozent des Toyota-Absatzes ausmachte.