"Investition in die Zukunft" Facebook-Konzern Meta wächst wieder schneller
Der Facebook-Konzern Meta profitiert von einer Erholung des Online-Werbemarkts und einer steigenden Nutzerzahl auf allen Plattformen. Probleme gibt es aber weiter bei Metaverse - der neuen virtuellen Welt.
Der Facebook-Konzern Meta kommt wieder deutlich in Schwung. Der Umsatz wuchs im vergangenen Quartal um elf Prozent auf knapp 32 Milliarden Dollar. Der Gewinn stieg um 16 Prozent auf rund 7,8 Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr hatten Konjunktursorgen nach Russlands Angriff auf die Ukraine den Online-Werbemarkt gebremst. Das traf auch den Facebook-Konzern: Der Umsatz schrumpfte in drei Quartalen in Folge.
Der Trend kehrte sich erst zu Beginn dieses Jahres um, allerdings noch mit einem mageren Umsatzplus von drei Prozent im ersten Vierteljahr.
Metaverse bleibt Verlustgeschäft
Der Konzern kämpft mit den hohen Kosten für eine virtuelle Welt, die Vorstandschef Mark Zuckerberg als nächste Computer-Plattform etablieren will. Für dieses sogenannte Metaverse entwickelt der Konzern auch immer neue Brillen zur Anzeige virtueller Realität. Wegen gesunkener Verkaufszahlen bei den Brillen war der Umsatz sogar von 452 auf 276 Millionen Dollar gefallen. Seit 2021 addierten sich die operativen Verluste der Reality Labs damit auf mehr als 31 Milliarden Dollar.
In der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen fragten Analysten erneut nach dem Geschäftsplan hinter diesen gewaltigen Ausgaben. Er verstehe, dass viele Anleger sich damit unwohl fühlen, räumte Zuckerberg ein. Und die langsame Akzeptanz der Technologie sei ein "ernüchterndes Signal".
Aber es handele sich um eine sehr langfristige Wette auf die Zukunft. "Ich kann nicht garantieren, dass ich mit dieser Wette recht haben werde", räumte Zuckerberg ein. "Aber ich denke, dass es die Richtung ist, in die sich die Welt bewegt." So würden in der Zukunft alle Brillen vernetzte Brillen sein. Meta setzt auch auf die sogenannte erweiterte Realität (Augmented Reality, AR), bei der digitale Objekte für die Nutzer in die reale Umgebung eingeblendet werden.
Threads mit gutem Start
Erfreulich waren dagegen die Zuwächse bei den Nutzerzahlen: Facebook kam zuletzt auf 2,064 Milliarden täglich aktive Nutzer - nach 2,037 Milliarden vor drei Monaten. Auf mindestens eine App des Konzerns greifen 3,07 Milliarden Nutzer zurück. Im ersten Quartal waren es noch 50 Millionen weniger.
Auch die jüngst gestartete Twitter-Alternative Threads werde von mehr Menschen täglich genutzt, als er erwartet habe, sagte Zuckerberg. Neue Zahlen zu dem Dienst gab es nicht. Threads, das an Metas Foto- und Videoplattform Instagram angeschlossen ist, knackte in nur wenigen Tagen die Marke von 100 Millionen Anmeldungen. Laut Webanalyse-Daten flaute die Nutzung aber danach merklich ab. Zuckerberg bekräftigte, dass er bei Threads Potenzial für eine Milliarde Nutzer sehe - bis dahin sei es aber noch ein langer Weg.
Prognose erhöht
Die Prognose für das laufende Vierteljahr hob Meta an und stellte 32 bis 34,5 Milliarden Dollar Umsatz in Aussicht. Damit übertraf der Konzern die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Es wäre auch ein deutliches Plus im Vergleich zu den 27,7 Milliarden Dollar aus dem Vorjahresquartal. Anleger ließen die Aktie im nachbörslichen Handel am Donnerstag um fast sieben Prozent steigen.