Schufa-Auswertung Zu wenige Frauen im Management
Weiterhin sind weibliche Führungskräfte in deutschen Unternehmen deutlich unterrepräsentiert. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Auskunftei Schufa hervor. Dabei gibt es große Unterschiede nach Branchen.
Frauen sind in den Chefetagen in Deutschland weiter eine Minderheit. Das bestätigt eine Studie der Schufa mit Stand Februar 2023. Die Auskunftei hat dabei rund 4,5 Millionen Firmen aus ihrem Datenbestand ausgewertet, davon sind 1,7 Millionen Personen- und Kapitalgesellschaften, und 2,8 Millionen Einzelunternehmen. Dazu gehören etwa Gewerbetreibende und Freiberufler.
Nur langsame Veränderungen
Weiterhin scheint es beim Aufstieg von Frauen in die Chefetagen der Unternehmen in Deutschland nur schleppende Veränderungen zu geben. Laut den Schufa-Daten ist in Personen- und Kapitalgesellschaften nur in 20 Prozent der Firmen mindestens ein Mitglied des Managements weiblich.
"Bei dem jetzigen Tempo müssten wir bis 2070 warten, bis in der Hälfte aller deutschen Unternehmen eine Frau in der ersten Führungsebene sitzt", sagte Schufa-Chefin Tanja Birkholz gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Unternehmensgründung leichter als Aufstieg?
Nach Schufa-Daten ist es für Frauen immer noch einfacher, ihre eigene Chefin zu werden - also ihre eigene Firma zu gründen -, als in einem Unternehmen in die Chefetage aufzusteigen: Denn rund 30,8 Prozent aller Gewerbetreibenden und freiberuflich tätigen Personen sind weiblich.
Insgesamt sitzt laut Schufa in 26,9 Prozent der 4,5 Millionen Unternehmen mindestens eine Frau in der Geschäftsführung, im Vorstand oder ist Inhaberin. Im Jahr zuvor hatte diese Quote bei 26,4 Prozent gelegen.
Baubranche am "männlichsten"
Was den Frauenanteil in Führungsetagen angeht, unterscheiden sich die Unternehmen in Deutschland nach Branchen erheblich. Im Veterinärwesen etwa liegt der Anteil der Unternehmen mit mindestens einer Managerin in der Topetage bei 66,1 Prozent, in der Bekleidungsbranche sind es 62,7 Prozent, im Sozialwesen 59,8 Prozent und im Gesundheitswesen 57,8 Prozent. Dagegen finden sich in der Braubranche nur 6,5 Prozent der Unternehmen mit mindestens einer Frau in der Topetage.