Auszubildende

"Generation Z" Anspruchsvoll und wechselwillig

Stand: 13.04.2023 16:07 Uhr

Die "Generation Z" gilt als qualifiziert und flexibel, legt aber auch hohe Maßstäbe an ihre Arbeitgeber. Eine von Forsa durchgeführte Studie zeigt, dass sich Unternehmen anpassen müssen, um diese Zielgruppe zu erreichen - und zu halten.

Junge Beschäftigte unter 30 Jahren zeigen einer Studie zufolge geringere Loyalität gegenüber Arbeitgebern im Vergleich zu älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. "Diese Generation ist nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben", so Arbeitsmarktexperte Julian Stahl vom Online-Netzwerk Xing. 14 Prozent seien sogar aktiv auf Jobsuche.

Wegen des Fachkräftemangels machten sich jedoch 65 Prozent keine Sorgen um ihre Zukunft. "In Fachkreisen gelten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieser Generation daher bereits jetzt als die illoyalsten Jobber aller Zeiten", so Stahl.

"Generation Z" als Treiber neuer Arbeitsformen?

Ganz oben auf der Agenda stünden Flexibilität und Agilität. Xing hatte mehrere Studien in Auftrag gegeben, die vom Umfrageinstitut Forsa durchgeführt wurden. Befragt wurden mehrere Tausend Arbeitnehmer zu ihrer Wechselbereitschaft und zur Zufriedenheit mit ihrem Job. Der "Generation Z" (GenZ) werden überwiegend junge Menschen zugeordnet, die zwischen Mitte der 1990er und 2010 geboren wurden.

Unternehmen stünden vor neuen Herausforderungen, etwa bei der Mitarbeiterbindung, heißt es in der Studie. Die "Generation Z", die auf dem Arbeitsmarkt immer präsenter wird, wünsche sich häufig Arbeitserleichterungen wie eine Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich.

Workation und Sabbaticals

Auch die Möglichkeit für Sabbaticals, also eine längere unbezahlte Freistellung von der Arbeit, findet Zuspruch, wie auch homeoffice und sogenannte Workation-Optionen - eine Kombination aus Arbeit und Urlaub. Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens spielten für die GenZ eine weniger wichtige Rolle als für die Vorgängergeneration, die sogenannten "Millennials".

"Die heute nachrückenden Generationen geben am Arbeitsmarkt zunehmend den Ton an, sind zugleich aber ein knappes Gut", sagte Stahl. "Wer nicht über Benefits wie Homeoffice, Workation oder Sabbatical nachdenkt, wird einen Teil dieser Generation als Arbeitgeber erst gar nicht erreichen", betonte er.

Gehalt und Stress wichtigste Auslöser für Jobwechsel

Was genau macht die "Generation Z" offen für einen Jobwechsel? In den meisten Fällen sei ein als zu niedrig empfundenes Gehalt und ein als zu hoch empfundenes Stresslevel die häufigsten Gründe für den Wechselwunsch.

27 Prozent zögen einen Wechsel in Betracht, weil sie mit ihrer Unternehmensführung unzufrieden seien. Mehr als ein Drittel der Befragten zogen einen Wechsel in Betracht, weil sie sich lediglich Abwechslung wünschten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 27. Dezember 2022 um 13:45 Uhr.