Hamburger Hafen China-Einstieg bei HHLA verzögert sich
Der geplante Einstieg der chinesischen Reederei COSCO beim Hamburger Hafen verzögert sich. Wann die Genehmigung aus dem Bundeswirtschaftsministerium zur Beteiligung vorliegen wird, bleibt unklar.
Der umstrittene Einstieg der chinesischen Containerreederei COSCO bei einem Terminal im Hamburger Hafen ist noch immer nicht genehmigt. Man warte seit mittlerweile 18 Monaten auf die finale Genehmigung durch das Bundeswirtschaftsministerium, sagte HHLA-Chefin Angela Titzrath.
Man habe bereits alle Auflagen des Bundesministeriums in den Verträgen mit COSCO umgesetzt, nun warte sie auf eine zügige Rückmeldung, sagte Titzrath. Die Bundesregierung müsse sich der Verantwortung für den Hamburger Hafen bewusst sein. China sei mit Abstand größter Handelspartner des Hafens.
Strittige Beteiligung
Die Bundesregierung hatte im Oktober trotz massiver Bedenken den Weg für den Einstieg der Chinesen bei einem HHLA-Terminal frei gemacht. Statt der anfangs geplanten Beteiligung von 35 Prozent an der Betreibergesellschaft des Containerterminals Tollerort genehmigte sie aber nur einen Anteil der Chinesen von 24,9 Prozent und untersagte Sonderrechte. Die HHLA strebt die Beteiligung mit COSCO an, um auch künftig Ladung zu binden.
Geschäftsjahr 2022 von Ukraine-Krieg geprägt
Im vergangenen Jahr hatte das operative Ergebnis mit gut 220 Millionen Euro deutlich über den Erwartungen gelegen. "Das Geschäftsjahr 2022 war geprägt von dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, dessen Auswirkungen und den Störungen der globalen Lieferketten", sagte Titzrath. Der Containerumschlag schrumpfte wegen der Auswirkungen des Kriegs Russlands gegen die Ukraine und den Corona-Lockdowns in China um knapp acht Prozent auf rund 6,4 Millionen Boxen.
Für das kommende Jahr rechnet der Konzern mit einem deutlichen Gewinnrückgang: Weil sich die Lieferketten nach der Corona-Krise entspannen und die Einnahmen aus Lagergebühren für Container sinken, geht Konzernchefin Titzrath für 2023 von einem Betriebsergebnis (EBIT) in einer Spanne zwischen 160 und 190 Millionen Euro aus.
Jahr mit vielen Unsicherheiten
Dies entspreche einem Rückgang zwischen 60 und 30 Millionen Euro zum Vorjahr, teilte die HHLA heute mit. "Vor uns liegt nun erneut ein Jahr, das viele Unsicherheiten mit sich bringt", erklärte Titzrath.
Sowohl beim Containerumschlag, als auch beim Transport über die Schiene und per Lkw stellte Titzrath einen moderaten Anstieg in Aussicht. Der Umsatz im Kerngeschäft Hafenlogistik werde voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres liegen, der Betriebsgewinn der Sparte in einer Spanne zwischen 145 und 175 Millionen Euro landen.