SAP mit Geschäftszahlen Schwächeres Cloud-Geschäft trübt Quartalsbilanz
Der Software-Konzern SAP hat im zweiten Quartal vor allem dank eines Sondereffekts deutlich mehr verdient als vor Jahresfrist. Das Cloud-Geschäft läuft allerdings schwächer als erwartet.
SAP hat seine Prognose für das wichtige Cloudgeschäft gesenkt, nachdem Europas größtes Software-Unternehmen hier im zweiten Quartal weniger umgesetzt hatte als erwartet. Währungsbereinigt soll der Cloud-Umsatz in diesem Geschäftsjahr nun um 23 bis 24 Prozent anziehen, teilte das DAX-Unternehmen am Abend nach Börsenschluss mit. Bisher war SAP von 23 bis 26 Prozent Plus ausgegangen. Im zweiten Quartal legte der Umsatz mit der Daten-Speicherung im Internet (Cloud), dem Kerngeschäft von SAP, um knapp ein Fünftel auf 3,3 Milliarden Euro zu.
Operativ läuft es besser als erwartet
Insgesamt wuchs der Quartalsumsatz von 7,21 auf 7,55 Milliarden Euro. Analysten hatten mit 7,6 Milliarden gerechnet. Hingegen übertraf das Walldorfer Unternehmen deren Erwartungen mit einem Zuwachs von 23 Prozent beim operativem Ergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern - EBIT). Hier erwirtschaftete SAP 2,06 Milliarden Euro nach 1,68 Milliarden Euro im Vorjahresquartal und zeigt sich optimistischer für das Gesamtjahr: Auf Jahressicht soll ein Plus von acht bis zwölf Prozent in der Bilanz stehen statt wie bisher erwartet von acht bis elf Prozent.
Sondereffekt treibt Gewinn
Das Netto-Ergebnis stieg um ein Vielfaches von 203 Millionen Euro auf 3,38 Milliarden - vor allem dank des Verkaufs seiner Anteile am US-Marktforscher Qualtrics. Den Verkauf hatte SAP im März angekündigt und im Juni abgeschlossen. SAP bezifferte den Sondererlös aus diesem Geschäft auf 3,2 Milliarden Euro.
Die Aktie verliert nachbörslich deutlich. Im regulären Handel hatte sie bei 126,38 Euro um 1,27 Prozent leichter geschlossen. Allerdings hat das Papier in diesem Jahr bereits knapp 30 Prozent an Wert gewonnen.