Einigung auf Hilfspaket Staat bürgt für Siemens Energy in Milliardenhöhe
Mit Garantien von 15 Milliarden Euro soll der kriselnde DAX-Konzern Siemens Energy stabilisiert werden. Der Bund beteiligt sich mit einer Bürgschaft in Höhe von 7,5 Milliarden Euro, wie das Wirtschaftsministerium nun bestätigte.
Das Hilfspaket für Siemens Energy steht. Wie das Bundeswirtschaftsministerium heute mitteilte, gewährt die Regierung dem kriselnden Energietechnikkonzern eine Bürgschaft von 7,5 Milliarden Euro. Sie ist Teil von benötigten Garantielinien über insgesamt 15 Milliarden Euro. Davon übernehmen private Banken Kreditzusagen von zwölf Milliarden Euro, die zum Teil durch die Bundesbürgschaft abgesichert werden. Weitere drei Milliarden Euro soll sich das Unternehmen in Verhandlungen mit anderen Beteiligten sichern.
Keine Dividenden und Boni erlaubt
Der Bund will die Bürgschaft nur übernehmen, wenn auch die anderen Beteiligten einen Beitrag leisten. Weitere rund zwei Milliarden Euro soll Siemens Energy durch den Verkauf von Anteilen an einem Gemeinschaftsunternehmen mit Siemens erlösen. Dabei könnte es sich nach früheren Berichten um Siemens Indien handeln.
Der Einigung waren wochenlange Verhandlungen vorausgegangen. Das Wirtschaftsministerium sprach von intensiven Gesprächen mit Siemens Energy und der Siemens AG als größtem Anteilseigner sowie mehreren Banken. Während Siemens Energy staatliche Hilfen erhalte, greife das übliche Dividenden- und Boniverbot.
Hohe Verluste im Windkraft-Geschäft
Siemens hatte 2020 sein Kraftwerksgeschäft ausgegliedert und als eigenständiges Unternehmen Siemens Energy die Börse gebracht. Ende Oktober war bekannt geworden, dass Siemens Energy mit dem Bund über staatliche Garantien spricht. Solche Garantien sind bei langfristigen Geschäften nicht ungewöhnlich, sie sichern beispielsweise Anzahlungen der Kunden ab.
Siemens Energy leidet unter Schwierigkeiten bei seiner Windkrafttochter Siemens Gamesa, die immer wieder Milliardenverluste verursacht. Andere Geschäftsbereiche wie konventionelle Kraftwerkstechnik oder Stromübertragung laufen zwar solide, konnten die Belastungen aus der Windkraft aber zuletzt nicht ausgleichen.
Am Mittwoch legt das im deutschen Leitindex DAX notierte Unternehmen Zahlen für sein Ende September abgelaufenes Geschäftsjahr vor. Es wird mit einem neuen Milliardenverlust gerechnet.