Premiere für den ID. Buzz Der "Bulli" wird elektrisch
Der VW-Bus, auch "Bulli" genannt, feiert in seiner elektrischen Version Premiere: Der ID. Buzz erinnert äußerlich an den ältesten Vorgänger: den T1. Doch VW muss erst beweisen, dass das Modell auf dem umkämpften Markt besteht.
Für VW Nutzfahrzeuge (VWN) in Hannover ist es der wohl wichtigste Modellanlauf des Jahres: Der ID. Buzz steht in den Startlöchern. Als vollelektrischer Vertreter der leichten Nutzfahrzeuge im VW-Werk soll der Bulli-Nachkomme die Automobil-Zukunft einläuten und schon versuchsweise ab 2025 in Hamburg teilautonom fahren.
"Für mich steht das Auto stellvertretend für die Mobilität von morgen: Elektromobilität, Digitalisierung, Vernetzung, autonomes Fahren, neue Mobilitäts- und Transportsysteme - das alles fließt im neuen ID. Buzz zusammen", sagt Carsten Intra, CEO Volkswagen Nutzfahrzeuge.
Produktion seit dem vergangenen Sommer
Im Sommer 2021 wurde begonnen, die Produktion im Werk in Hannover-Stöcken auf den ID. Buzz vorzubereiten. Eine Herausforderung für die Montage, denn parallel werden weiter Bullis mit Verbrennungsmotor gefertigt. Für "den Neuen" gibt es einen eigenen Baukasten, für die Modelle T 6.1 und den ebenfalls noch neuen Multivan T7 (seit Herbst 2021) jeweils auch.
Auch eine Lieferwagen-Version des ID. Buzz bietet VWN an. Anfang April soll die Serienproduktion des ID. Buzz Cargo starten, und zwar als typischer Transporter. Von Mai an sind Bestellungen möglich, dann soll ebenfalls die Familienversion des ID. Buzz in Serie gehen. Zielmarke im ersten vollen Produktionsjahr 2023: 50.000 bis 60.000 ID. Buzz. In den Folgejahren sollen es etwa 100.000 Fahrzeuge sein.
Viel Konkurrenz für eine eigentlich alte Idee
Der Markt des ID. Buzz Cargo ist umkämpft. Vor allem fanzösische und japanische Hersteller mischen mit ihren Kastenwagen im weltweiten Boom der Paket- und Lieferdienste kräftig mit. Entsprechend will VWN wohl auch die Geschäftskunden mit einem Interieur ködern, das Stilelemente aus der T1-Generation aufnimmt und in die heutige Ära der Elektromobilität transferiert.
Der ID. Buzz ist übrigens nicht der erste Bulli mit elektrischem Antrieb. Bereits vor 50 Jahren präsentierte Volkswagen auf der Hannover-Messe einen T2 als ersten Prototyp, der von einem Elektromotor im Heck angetrieben wurde. Die maximale Reichweite von 85 Kilometern zeigte allerdings, dass die Batterie-Technologie längst noch nicht praxistauglich war. Doch damals, 1972, entstand bereits der Traum vom lokal emissionsfrei fahrenden Bulli. "2022 wird er nun Realität", erklärt VWN Nutzfahrzeuge.