Heizungstechnik Gehört Wärmepumpen die Zukunft?
Viele Hausbesitzer wollen von einer Gas- oder Ölheizung auf Wärmepumpen umsteigen - und das Geschäft damit boomt. Das hessische Familienunternehmen Viessmann kündigt nun eine Milliardeninvestition an.
Die massiv gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen für den Ersatz älterer Gas- oder Ölheizungen lässt Unternehmen der Branche dieses Geschäft stark ausbauen. So kündigte der Heiz- und Klimatechnik-Hersteller Viessmann heute an, in den kommenden drei Jahren eine Milliarde Euro zu investieren - vor allem in die Entwicklung der Technologie. Das Familienunternehmen aus dem nordhessischen Allendorf an der Eder will dazu seine Forschungs- und Produktionskapazitäten erweitern.
Wärmepumpen sollen eine wesentliche Rolle dabei spielen, im Gebäudebereich den CO2-Ausstoß zu vermindern und beim Heizen unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden. Mit Russlands Krieg gegen die Ukraine ist das Ziel der Energieunabhängigkeit stark in den Fokus gerückt. Für das Erreichen der Klimaziele gilt der Ausbau von Wärmepumpen ebenfalls als bedeutsam.
Regierung will Umstieg beschleunigen
Bereits im Januar hatte die Bundesregierung angekündigt, den Ausbau von Wärmepumpen massiv erhöhen zu wollen. Das Ziel der installierten Wärmepumpen in Deutschland bis zum Jahr 2030 wurde von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von vier auf sechs Millionen erhöht. Nach Angaben des Bundesverbands Wärmepumpe sind derzeit in Deutschland mehr als eine Millionen Geräte im Einsatz.
Viele Hausbesitzer hoffen, sich durch die Nutzung die Technologie gegen die kräftig steigenden Energiepreisen absichern zu können. Wärmepumpen entziehen der Umwelt zum Heizen Wärme, am effektivsten sind Erdreich und Grundwasser. Durch Kompression und den Einsatz eines Kühlmittels wird diese dann auf höhere Temperaturen gebracht.
Starkes Wachstum
Im vergangenen Jahr war die Nachfrage laut Daten des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie um 28 Prozent auf 154.000 Geräte gestiegen. Für die Unternehmen sind Wärmepumpen deshalb auch aufgrund staatlicher Förderung ein attraktives Geschäftsfeld. Nach Angaben des Bundesverbands Wärmepumpe sind allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres 35 Prozent mehr Geräte verkauft worden als im Vorjahreszeitraum.
Bei Viessmann wuchs das Geschäft mit Wärmepumpen bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Plus von 41 Prozent stärker als der Gesamtumsatz, der um 21 Prozent zulegte. Das Unternehmen mit weltweit rund 13.000 Beschäftigten erlöste 2021 den Rekordwert von 3,4 Milliarden Euro. "Wir alle benötigen mehr Geschwindigkeit und Pragmatismus, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Energiegewinnung und -nutzung der Zukunft neu zu denken und damit die geopolitische Unabhängigkeit Europas zu stärken", erklärte Vorstandschef Max Viessmann.