Rundschreiben an Belegschaft Zalando streicht Hunderte Stellen
Per Rundschreiben hat der Mode-Onlinehändler Zalando erklärt, Hunderte Stellen abbauen zu wollen. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, begründeten die beiden Chefs den Schritt damit, in den vergangenen Jahren zu sehr gewachsen zu sein.
Der Online-Modehändler Zalando streicht angesichts einer geringeren Kauflaune bei vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern Hunderte Stellen. Das teilte das Unternehmen seinen Mitarbeitenden in einem Rundschreiben mit, das unter anderem den Nachrichtenagenturen dpa und Reuters vorliegt.
In dem Schreiben heißt es demnach, Zalando werde ein Programm starten, an dessen Ende "einige Hundert" Stellen wegfielen. Zalando hat aktuell rund 17.000 Beschäftigte. Das Unternehmen hat Berichte zu den Stellenstreichungen noch nicht bestätigt.
Auch Führungskräfte betroffen
An dem genannten Programm seien viele Bereiche von Zalando beteiligt - etwa die Verwaltung und die Ebene der Führungskräfte, zitiert die dpa aus dem Schreiben. Die Logistikzentren, die Kundenbetreuung und die Filialen sind demnach nicht betroffen. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) gilt das auch für operative Stellen bei den Zalando Studios, wo unter anderem die Produktfotos für Zalando und Dritte entstehen.
Beratungen sollen schnellstmöglich beginnen
Welche anderen Bereiche wie stark betroffen sind, wisse der Vorstand selbst noch nicht, zitiert die FAZ weiter. Die Beratungen mit den Arbeitnehmervertretern sollen demnach schnellstmöglich beginnen.
Die beiden Zalando-Chefs und -Gründer Robert Gentz und David Schneider halten sich nach Angaben der FAZ dazu eine "breite Spanne" an Optionen offen - einschließlich potentieller interner Versetzungen, Weiterbildungen oder "Unterstützung bei der Neuorientierung". Auch Freiwilligenprogramme in den betroffenen Bereichen seien denkbar.
"Zu sehr gewachsen"
Reuters berichtet mit Bezug auf das Rundschreiben, ein Grund für die Stellenstreichungen sei, dass einige Bereiche des Unternehmens in den vergangenen Jahren "zu sehr gewachsen" seien. Außerdem hieß es in dem Schreiben demnach: "Dies ist ein sehr schwieriger, aber notwendiger Schritt, um die Herausforderungen und Chancen, die die Zukunft für uns bereithält, bestmöglich zu nutzen."
Zunächst hatte die "Financial Times" über die Pläne berichtet. Zalando hatte bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen im November 2022 einen zurückhaltenden Ausblick geliefert. Gleichzeitig warnte der Dax-Konzern, dass die mittelfristigen Ziele wohl nur mit Verzögerung erreicht würden. Der Berliner Konzern hatte im November außerdem gewarnt, dass die mittelfristigen Ziele wohl nur mit Verzögerung erreicht würden.