Beschluss der EU Echtzeit-Überweisungen künftig kostenlos
Wer einen Geldbetrag in Sekundenschnelle an einen Empfänger per Banküberweisung senden möchte, soll dies künftig kostenlos tun können. Darauf haben sich EU-Staaten und das Europaparlament geeinigt.
Innerhalb des europäischen Bankensystems sollen künftig auch Überweisungen in Echtzeit für Kunden ohne Gebühren möglich sein. Darauf haben sich die EU-Staaten und das Europaparlament grundsätzlich in Brüssel geeinigt.
Für Echtzeit-Überweisungen, die in der Regel nicht länger als zehn Sekunden dauern, verlangen viele Banken von ihren Kunden bislang noch Gebühren. Sie können im Einzelfall mehrere Euro betragen.
Zehn Sekunden statt drei Tage
Bisher sind Euro-Überweisungen im europäischen Zahlungsraum zwar zumeist ohne Gebühren möglich. Allerdings dauert der Geldtransfer normalerweise einen Tag. Durch Wochenende oder Feiertage können sie aber auch mehr als 72 Stunden dauern.
Nach Angaben der EU-Kommission machten Überweisungen in Echtzeit zuletzt nur elf Prozent aller in der EU getätigten Überweisungen in Euro aus. Der Anteil dürfte mit einer kostenfreien Überweisung in wenigen Sekunden deutlich ansteigen.
Technische Voraussetzung für die Schnellüberweisungen ist innerhalb des SEPA-Standards, dass beide Institute Senden beziehungsweise Empfangen der Geldtransfers in dieser Form anbieten. In Deutschland hat dies in den vergangenen Jahren vor allem die Unicredit Bank angeboten. Seit 2020 bieten viele deutsche Banken zumindest einen Echtzeiteingang an.
Regelung muss noch von EU-Staaten abgesegnet werden
Privatkunden und Unternehmen müssten mit der Möglichkeit der Echtzeit-Überweisung nicht mehr auf ihr Geld warten, so die EU-Kommission in ihrer Stellungnahme. Die neuen Regeln sollen für die 27 EU-Staaten sowie für Norwegen, Island und Liechtenstein gelten. Sie werden nach einer Übergangszeit umgesetzt: in den Euroländern schneller als in anderen. Vorher müssen das Parlament und die Staaten der vorläufigen Einigung noch grünes Licht geben.