Plan der EU-Kommission Kommt ein Energielabel für Handys?
Wie energieeffizient sind Handys und Tablets? Laut einem Vorschlag der Europäischen Kommission soll das künftig schon beim Kauf zu sehen sein - mit einem Energielabel, das es bei vielen Haushaltsgeräten bereits gibt.
Bei Handys und Tablets soll nach dem Willen der EU-Kommission künftig schon beim Kauf deutlich zu sehen sein, wie reparaturfreundlich und energieeffizient sie sind. Wie aus einem Gesetzentwurf der Brüsseler Behörde hervorgeht, könnte künftig vorgeschrieben werden, entsprechende Geräte - ähnlich wie bereits Waschmaschinen, Fernseher oder Geschirrspüler - mit einem Label auszuzeichnen.
Zuvor hatte das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" darüber berichtet.
Skala von "A" bis "G" und Grün bis Rot
Mithilfe einer Skala von Grün bis Rot soll sofort zu erkennen sein, wie effizient die Geräte sind. Zudem können Nutzer anhand der Buchstaben "A" für besonders effiziente bis "G" für energieintensive Geräte den Stromverbrauch erkennen. Robustheit und Reparaturfreundlichkeit würden auf einer Skala von "A" bis "E" angegeben. Auch soll ersichtlich sein, wie viele Stunden ein Akku hält, bis er geladen ist, beziehungsweise nach wie vielen Ladezyklen dessen Leistung merklich abgenommen hat.
Die EU-Kommission holt nun Rückmeldungen zu dem Entwurf ein. Bis ein entsprechendes Label Realität wird, dauert es aber voraussichtlich noch länger. Sollte der Entwurf wie vorgeschlagen verabschiedet werden, ist eine Übergangsfrist von 18 Monaten vorgesehen.
Lob vom Verbraucherverband
Der europäische Verbraucherverband Beuc lobte den Vorstoß: "Die Vorschläge der Europäischen Kommission enthalten viele Vorteile für die Verbraucher", so Beuc-Nachhaltigkeitsexpertin Isabel Lopez-Neira. Dazu gehörten unter anderem Akkus mit längerer Lebensdauer, Sicherheitsupdates für mindestens fünf Jahre, leichtere Demontage und Ersatzteilverfügbarkeit.
Bereits im März hatte die EU-Kommission grundsätzliche Vorschläge zu Umweltvorgaben für zahlreiche Produkte gemacht. Neben Handys und Tablets waren davon so gut wie alle Produkte erfasst, etwa Kleidung, Rucksäcke und Möbel. Diesem Vorhaben müssen EU-Staaten und Europaparlament aber noch explizit zustimmen und einen Kompromiss aushandeln.