Wieder gestiegene Mehrwertsteuer Gastronomen erhöhen flächendeckend ihre Preise
Zum 1. Januar ist die Mehrwertsteuer in der Gastronomie von sieben auf 19 Prozent gestiegen. Einer Branchenumfrage zufolge haben deshalb drei von vier Gastwirten bereits ihre Preise angehoben.
Die Preise in der Gastronomie dürften in diesem Jahr deutlich steigen - und sind es zum Teil schon. Rund 75 Prozent der Gastronomen in Deutschland hätten knapp zwei Wochen nach der Rückkehr zur höheren Mehrwertsteuer auf Speisen ihre Preise bereits heraufgesetzt, so eine heute veröffentlichten Umfrage des Branchenverbandes Dehoga. Elf Prozent der Gastronomen wollten noch im Laufe des ersten Quartals nachziehen, 6,2 Prozent im Verlauf des Jahres.
"Wirtschaftlich arbeiten und wettbewerbsfähig bleiben"
Demnach wollen nur etwa drei Prozent der hierzulande tätigen Gastwirte ihre Preise nach der Mehrwertsteuererhöhung nicht anheben. "Ob, wann und wie die Gastronomen die Preise erhöhen, ist insbesondere abhängig von der Kostenentwicklung, vom Konzept des Betriebes, von den Gästen und vom Standort", sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. "Im Fokus steht, wirtschaftlich zu arbeiten und wettbewerbsfähig zu bleiben."
Ende Dezember lief die infolge der Corona-Krise und steigender Energiepreise wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine gesenkte Mehrwertsteuer auf Speisen aus. Seither werden für Speisen, die in einem Lokal gegessen werden, wieder 19 statt sieben Prozent fällig.
Viel Unsicherheit in der Branche
In der Branche stieß die Anhebung allerdings auf viel Unverständnis: "Es ist absurd, dass für das Essen in der Gastronomie wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer gelten, während das Essen To Go, der Fertigsalat aus dem Supermarkt und die Essenslieferung weiterhin mit sieben Prozent besteuert wird", sagte Dehoga-Präsident Zöllick. "Diese Ungleichbehandlung muss endlich dauerhaft beseitigt werden."
Viele Betriebe befürchten, dass nun die Kundschaft deutlich zurückgehen könnte: Ein Drittel der 2.900 befragten Gastwirte befürchtet darum, in diesem Jahr in die Verlustzone abzurutschen. Nur 33 Prozent gehen davon aus, sich am Markt behaupten zu können. 33,7 Prozent wagen keine Prognose.