Milka Schokolade in einem Warenregal.

Steigende Preise im Supermarkt Ein Drittel mehr für die Tafel Schokolade

Stand: 22.01.2025 10:38 Uhr

Drastische Preiserhöhung bei einer der bekanntesten Schokoladen-Marken: In vielen Läden kostet Milka 50 Cent mehr als bislang. Auch andere Hersteller verteuern ihre Produkte - was das mit den Weltmärkten und dem Klimawandel zu tun hat.

Verbraucherinnen und Verbraucher müssen für Schokolade der bekannten Marke Milka derzeit vielerorts tiefer in die Tasche greifen. Große Handelsketten wie Aldi, Edeka, Kaufland, Rewe und Rossmann bieten die Tafeln in der klassischen Größe in dieser Woche für 1,99 Euro an statt wie bisher für 1,49 Euro. Das zeigt eine Auswertung des Preisvergleichsportals Smhaggle.

Tafel fast 15 Prozent teurer als vor einem Jahr

In den Geschäften einiger anderer Einzelhändler gibt es die verschiedenen Sorten der Schokoladenmarke zwar noch für den bis vor Kurzem üblichen Preis zu kaufen. Zudem können die Preise regional etwa durch Rabattaktionen abweichen. Doch insgesamt ist ein deutlicher Preisanstieg zu beobachten. Milka-Hersteller Mondelez wollte das auf Anfrage zunächst nicht kommentieren. Im Sommer 2024 war der Preis für eine Tafel Milka-Schokolade im Handel zuletzt gestiegen - damals um etwa zehn Prozent.

Auch die Produkte anderer Schokoladenhersteller wie Ritter Sport waren schon im vergangenen Jahr teilweise deutlich teurer geworden. Lindt & Sprüngli hatte die Preise ebenfalls erhöht und will dies 2025 erneut machen, wie das Unternehmen kürzlich ankündigte. Die Hersteller begründen die höheren Preise mit schlechten Ernten und den Folgen des Klimawandels. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes war eine Schokoladentafel im Dezember 2024 über alle Marken hinweg durchschnittlich 14,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

Im März des vergangenen Jahres war der Kakaopreis auf den Weltmärkten auf einen Rekordwert gestiegen. Als einen Grund nannten Fachleute die Knappheit des Rohstoffs infolge von Missernten, insbesondere in Westafrika. Infolge der stetig steigenden Weltmarktpreise legten schließlich die deutschen Importpreise für Kakao ebenfalls kräftig zu. Dadurch wurde Schokolade auch hierzulande teurer.

Zulieferer von Magnum-Eis und KitKat unter Druck

"Kakao ist knapp auf den Weltmärkten. Das treibt die Preise nach oben", erklärte WWF-Expertin Kerstin Weber. Extremwettereignisse wie lange Dürreperioden, Starkregen oder Überflutungen führten zu geringeren Erträgen, schlechterer Qualität oder vollständig zerstörten Ernten. Vielerorts würden die Kakaobäume zudem von Krankheiten befallen. Weber rechnet damit, dass die Kakaopreise 2025 hoch bleiben und nicht wieder auf das alte Niveau sinken.

Verzögerungen bei den Bestellungen aufgrund dieser rekordhoher Kakaopreise sowie Preisverhandlungen mit den Einzelhändlern haben etwa dem Schweizer Schokoladenkonzern Barry Callebaut jüngst zu schaffen gemacht. Im Zeitraum September bis November sank das Verkaufsvolumen um 2,7 Prozent auf 565.000 Tonnen, teilte der Zulieferer von Unilevers Magnum-Eiscremes und Nestlés KitKat-Riegel heute mit.

Analysten hatten mit 568.000 Tonnen gerechnet. "Unser Geschäftsjahr begann mit neuen Höchstständen der Kakaobohnenpreise, was weiteren Marktdruck erzeugte", betonte Konzernchef Peter Feld. Gleichwohl sehe er aber weiterhin "erhebliches Wachstumspotenzial"

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR Aktuell am 22. Januar 2025 um 09:00 Uhr in den Nachrichten.