Dieselskandal bei VW US-Gericht genehmigt Milliarden-Vergleich
Ein US-Gericht hat im Rechtsstreit um manipulierte Abgaswerte bei VW grünes Licht für einen Milliarden-Vergleich gegeben. Demnach soll jeder betroffene US-Kunde entschädigt werden. Die Kläger haben 45 Tage Zeit zu entscheiden, ob sie den Kompromiss annehmen.
Von Nicole Markwald, ARD-Hörfunkstudio Los Angeles
In San Francisco hat der zuständige Richter den Kompromiss zwischen dem Wolfsburger Autobauer Volkswagen und seinen Klägern in der Abgas-Affäre angenommen. Charles Breyer erteilte der Einigung seine "vorläufige Zustimmung". Damit besiegelt Breyer den teuersten Vergleich, den es bislang in der Auto-Branche gegeben hat.
Tausende Euro für betroffene US-Kunden
VW hatte sich bereit erklärt, umgerechnet 13,4 Milliarden Euro für seine Manipulationen bei den Diesel-Fahrzeugen zu zahlen. Gut ein Drittel der Summe fließt in einen Umweltfonds und die Förderung emissionsfreier Autos.
Jeder US-Kunde, der einen manipulierten VW oder Audi gekauft hat, erhält eine Entschädigung. Sie soll zwischen umgerechnet 4600 und 9100 Euro liegen. Außerdem muss der Konzern den Kunden anbieten, die Fahrzeuge zurückzukaufen oder so zu reparieren, dass sie die vorgeschriebenen Schadstoff-Obergrenzen nicht überschreiten.
Nun haben die Kläger 45 Tage Zeit, den Kompromiss anzunehmen oder allein weiter zu klagen.
Neuer Rückrufplan für Dieselfahrzeuge angekündigt
Die Einigung betrifft rund eine halbe Million Fahrzeuge mit Zwei-Liter-Motoren. Noch offen ist allerdings die Reparatur von 85.000 Dieselfahrzeugen mit Drei-Liter-Motoren. Kaliforniens Umweltamt hatte den Rückrufplan des Autobauers für diese Fahrzeuge als zu ungenau zurückgewiesen. Nach Angaben des US-Justizministeriums hat VW einen neuen Vorschlag für die Umrüstung der betroffenen Dieselfahrzeuge für den kommenden Monat angekündigt.