Tarifkonflikt Sozialarbeiter beginnen Streikwoche
Mit Streiks will die Gewerkschaft ver.di Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung durchsetzen. Betroffen sind zum Beispiel Kitas und Schulhorte. Den Auftakt machen die Sozialarbeiter.
Zum Auftakt der bundesweiten Streiks im Tarifkonflikt der Sozial- und Erziehungsberufe sind die Beschäftigten der Sozialarbeit heute zu zeitweisen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Mit der Streikwelle will die Gewerkschaft ver.di den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde am 16. und 17. Mai in Potsdam erhöhen. Die Tarifverhandlungen für die rund 330.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst waren am 22. März ergebnislos vertagt worden.
Auch Streiks in Kitas und Behindertenhilfe
Den Beschäftigten der Sozialarbeit sollen dann am Mittwoch die in Kitas und dem schulischen Ganztag folgen und am Donnerstag die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behindertenhilfe. In den vergangenen Wochen hatte es bereits regional zahlreiche Arbeitsniederlegungen gegeben. "Die Enttäuschung über die Haltung der Arbeitgeberseite, die ein konkretes Angebot bisher verweigert hat, ist massiv", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle.
Bis zum Jahr 2025 fehlten allein in den Kitas rund 300.000 Fachkräfte, sagte Behle mit Bezug auf Berechnungen des Deutschen Jugendinstituts. In der Sozialarbeit und in der Behindertenhilfe sei die Situation nicht besser. Während der Corona-Pandemie habe sich der Fachkräftemangel noch weiter zugespitzt: "Der Arbeitsdruck wird in den sozialen Berufen immer stärker."
Verhandlungen zwei Jahre unterbrochen
Ver.di führt die Verhandlungen gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb. Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sitzen Vertreter der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände. Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten neben einer besseren Bezahlung auch attraktivere Arbeitsbedingungen - beispielsweise mehr Zeit für die Vor- und Nachbereitung von Erziehungsarbeit. Die Tarifpartner hatten die Verhandlungen im Februar nach knapp zweijähriger Pandemiepause wieder aufgenommen.