USA Vize-Fed-Chefin wird Bidens Wirtschaftsberaterin
US-Präsident Biden hat seine neue Chefberaterin in Wirtschaftsfragen benannt. Die ehemalige Vizechefin der Fed, Brainard, soll die Aufgabe übernehmen. Sie hat auch Verbindungen nach Deutschland.
US-Präsident Joe Biden holt die Vizechefin der Zentralbank Fed, Lael Brainard, als seine neue Chefberaterin für Wirtschaftspolitik ins Weiße Haus. Das gab die Regierung bekannt.
Die 61-jährige Brainard folgt auf den bisherigen Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates (NEC), Brian Deese, der für Biden etliche erfolgreiche wirtschaftspolitische Gesetzesinitiativen einfädelte. Dazu gehörten ein Entlastungspaket für Bürger in der Corona-Krise, Großausgaben für die Infrastruktur und Investitionen in die Computerchip-Produktion.
Nun fällt Brainard die Aufgabe zu, die Wirtschaftspolitik des Weißen Hauses zu koordinieren, Verhandlungen mit Konzernlenkern zu führen und Kompromisse mit dem Kongress auszuloten.
Brainard in Hamburg geboren
2014 wurde sie Mitglied des Gouverneursrates der Federal Reserve, der US-Zentralbank. Von Biden wurde sie im vergangenen Jahr zur Stellvertreterin von Fed-Chef Jerome Powell ernannt. Unter Ex-Präsident Barack Obama war Brainard Staatssekretärin für internationale Angelegenheiten im Finanzministerium, in der Ära des früheren Präsidenten Bill Clinton sammelte sie zudem schon Erfahrung im Nationalen Wirtschaftsrat, wo sie als eine Vize-Direktorin diente.
Die in Hamburg geborene Brainard hat an der Harvard-Universität in Volkswirtschaftslehre promoviert, verheiratet ist sie mit Kurt Campbell, einem wichtigen Berater für Asien-Politik im Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses.
Weitere Umbesetzung im Wirtschaftsberaterkreis
Am Dienstag wurde zudem bekannt, dass Bidens langjähriger Vertrauter Jared Bernstein der neue Vorsitzende des Rats der Wirtschaftsberater im Weißen Haus (CEA) wird. Dieses Gremium unterscheidet sich vom Nationalen Wirtschaftsrat. Der 67-jährige Bernstein gehört dem CEA bereits an und soll als dessen neuer Chef auf die Amtsinhaberin Cecilia Rouse folgen, die an die Princeton-Universität zurückkehren möchte. Bernsteins Berufung müsste noch vom Senat bestätigt werden, bei Brainard ist dies nicht nötig.