Erste ETF US-Börsenaufsicht genehmigt Bitcoin-Fonds
Die Börsenaufsicht SEC hat in den USA die ersten börsengehandelten Bitcoin-ETF genehmigt. Einige Produkte könnten bereits am Donnerstag in den Handel kommen.
Die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC hat den Weg für börsengehandelte Bitcoin-ETF frei gemacht. Am Mittwochabend nach Börsenschluss in den USA teilte die SEC ihr Entscheidung mit.
Die Behörde gab nach eigenen Angaben grünes Licht für Anträge unter anderem vom Vermögensverwalter BlackRock, Ark Investments und 21Shares, Fidelity, Invesco und VanEck. Sie können nun börsennotierte Fonds auf den Markt bringen, die direkt in Bitcoins investieren. Einige Produkte sollen bereits am Donnerstag in den Handel kommen.
Nach Bekanntwerden des SEC-Votums legte der Kurs der Kryptowährung noch einmal deutlich zu: Zeitweise stieg der Preis für einen Bitcoin um bis zu 3,9 Prozent auf 47.750 Dollar und lag damit knapp unter seinem am Dienstag erreichten 21-Monats-Hoch. Die Genehmigung sei ein Meilenstein in der Geschichte von Bitcoin und Co., sagt Timo Emden von Emden Research: "Der Nervenkrimi hat ein Ende."
Börsenaufsicht warnt vor Risiken
Die Entscheidung der SEC war mit Spannung erwartet worden. Mehrere Vermögensverwalter hatten bereits im Jahr 2013 erste Genehmigungen zur Auflegung von Spot-Bitcoin-ETFs beantragt. Die SEC hat diese jedoch bislang immer mit der Begründung abgelehnt, die Produkte seien anfällig für Marktmanipulationen.
Und auch nach der gestrigen Entscheidung betonte SEC-Chef Gary Gensler, die Zulassung bedeute keine Unterstützung der Aufsichtsbehörde für den Bitcoin. Die Börsenaufsicht warnt US-Anleger stets vor Risiken von Krypto-Anlagen wie den enormen Kursschwankungen. Die Kommission betonte, dass Investoren detailliert über die Anlageprodukte informiert werden müssten.
Vorteile für Anleger
Dennoch könne das Anlegen in Bitcoin-ETF für Anleger auch Vorteile haben, betont Gerhard Summerer, Geschäftsführer von DZ Financial Markets der deutschen DZ Bank in New York: "Der große Vorteil von diesen ETF ist - wenn sie bei Firmen mit hoher Reputation wie BlackRock gekauft werden - der, dass sie die Unsicherheit und die Risiken minimieren."
Kleinanleger, die sich bislang nicht für Bitcoins interessierten, weil die Währung schwankungsanfällig sei, könnten nun erstmals in Krypto investieren. Summerer glaubt, dass auch die Konkurrenz der unterschiedlichen Anbieter positiv für Anleger sein könnte - BlackRock habe bereits angekündigt, die Gebühr für den Bitcoin-ETF so gering wie möglich halten zu wollen.
Entscheidung nach gerichtlicher Niederlage
Die SEC warnt Anleger dennoch davor, in Krypto zu investieren. Jahrelange hatte sich die Aufsichtsbehörde gegen die Genehmigung von Bitcoin-ETF gesperrt. Doch vergangenes Jahr hatte sie nach der Ablehnung eines Antrags der Firma Grayscale eine Niederlage vor Gericht einstecken müssen: Ein Berufungsgericht befand, die Entscheidung sei willkürlich gewesen, da die SEC nicht den Unterschied zu zugelassenen anderen Anlagen deutlich gemacht habe. Bereits 2021 hatte die Börsenaufsicht ETF auf Bitcoin-Zukunftskontrakte zugelassen.
Mit Informationen von Antje Passenheim, ARD-Studio New York