Verringerte Vorräte Ölpreise steigen auf dreimonatige Höchststände
Die Ölpreise sind erneut kräftig gestiegen, allein im Juli legten sie um 14 Prozent zu. Das liegt zum einen an einer höheren Nachfrage durch die Erholung der US-Wirtschaft, und zum anderen an einem geringen Angebot.
Die Ölpreise sind auf einen dreimonatigen Höchststand gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 85,77 US-Dollar und damit 86 Cent mehr als am Vortag. Auch der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung stieg ähnlich stark auf 82,23 Dollar.
Allein seit Anfang Juli stiegen die Ölpreise damit um 14 Prozent an. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Preise das höchste Niveau seit April erreicht, nachdem sie zuvor durch die schwache Weltwirtschaft immer wieder gesunken waren.
US-Vorräte gehen deutlich zurück
Auftrieb erhielten die Erdölpreise heute durch neue Lagerdaten aus den USA. Am Dienstagabend meldete das American Petroleum Institute (API) einen ungewöhnlich starken Rückgang der landesweiten Rohölbestände um 15,4 Millionen Barrel. Am Mittwochnachmittag veröffentlicht die Regierung ihre wöchentlichen Zahlen. Sollten auch diese Daten einen ähnlich hohen Rückgang widerspiegeln, wäre es der größte seit Jahrzehnten.
Die USA gehören zu den größten Förderländer der Welt, vor allem wegen dem jahrelangen Fracking-Boom. Darum bewegt die veränderte Lagersituation in den USA die Märkte. Doch auch die zunehmende Nachfrage, beflügelt durch einen schwindenden Wachstumspessimismus in den USA, treiben derzeit die Preise, da mit einer steigenden Ölnachfrage vor allem in der zweiten Jahreshälfte gerechnet wird.
Und das Angebot wird auch an anderer Stelle geringer: Der größte Ölförderer der Welt, Saudi-Arabien, hatte die tägliche Fördermenge bereits um eine Million Barrel (je 159 Liter) reduziert. Marktbeobachter gehen davon aus, dass das Land die Kürzung der Fördermenge noch bis September beibehalten dürfte. Damit bleibt das Angebot auch weiterhin knapp, was die Preise erneut in Höhe treiben dürfte.