Hersteller Nvidia betroffen USA schränken Chip-Exporte nach China weiter ein
Künftig gelten noch strengere Regeln für die Ausfuhr von US-Chiptechnologie nach China. Die USA schränken auch den Verkauf von Halbleitern ein, die speziell für den chinesischen Markt entwickelt wurden.
Im Wettstreit um die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) haben die USA ihre Beschränkungen für Chip-Lieferungen nach China zusätzlich verschärft. Von den neuen Regeln dürften vor allem die sogenannten H800- und A800-Chips des kalifornischen Halbleiter-Konzerns Nvidia betroffen sein. Die Technik von Nvidia spielt weltweit eine Schlüsselrolle beim Anlernen von Systemen mit Künstlicher Intelligenz (KI).
Aufträge über 5 Milliarden Dollar
Schon die vorherige Stufe der US-Exportbeschränkungen hatte den Verkauf von Nvidias Chipsystemen H100 und A100, mit denen große Unternehmen im Westen ihre KI-Software wie zum Beispiel den Chatbot ChatGPT entwickeln, nach China unterbunden. Der Konzern entwickelte rasch die abgespeckten Versionen H800 und A800. Sie lagen unter der Verbots-Schwelle, da sie langsamer als die Top-Modelle Daten untereinander austauschen.
Die neuen Exportbeschränkungen dürften massive Auswirkungen auf das Geschäft von Nvidia haben: Nach früheren Angaben bekam Nvidia für diese Chipsysteme Aufträge im Wert von rund fünf Milliarden Dollar. Unklar ist, wie viel davon erfüllt werden kann, bevor die neuen US-Einschränkungen greifen. Die Nvidia-Aktie fielen nach Bekanntgabe der neuen Exportregeln um fast fünf Prozent.
China will Technologie selbst entwickeln
Die US-Regierung will mit den Handelsbeschränkungen nach eigenen Angaben verhindern, dass China Zugang zu amerikanischer Spitzentechnologie mit militärischem Nutzen erhält. China bemüht sich deswegen, eigene Chiptechnologie zu entwickeln - und präsentierte zuletzt einige Fortschritte. Allein schon deshalb wurde eine Verschärfung der US-Maßnahmen erwartet.
Zugleich gab es in den vergangenen Monaten Warnungen aus der amerikanischen Chip-Branche, zu harsche Beschränkungen könnten dem Geschäft von US-Unternehmen wie Nvidia schaden. Gestern gaben auch die Aktienkurse von Chip-Anbietern wie Intel und AMD nach.