Nach Militärputsch in Gabun Abgesetzter Präsident Bongo aus Hausarrest entlassen
Gabuns abgesetzter Staatschef Ali Bongo darf ausreisen, um sich im Ausland medizinisch behandeln zu lassen. Das erklärte das Militär im staatlichen Fernsehen. Bongo stand seit dem Putsch unter Hausarrest.
Rund eine Woche nach dem Putsch in Gabun haben die Militärs den abgesetzten Präsidenten Ali Bongo nach eigenen Angaben aus dem Hausarrest entlassen. Bongo sei frei und könne für medizinische Untersuchungen ins Ausland reisen, erklärte ein Sprecher des Militärs im staatlichen Fernsehsender Gabon 24. Der 64-Jährige hatte 2018 einen Schlaganfall erlitten.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur epd folgte nach der Erklärung ein Bericht, in dem der UN-Vertreter für Zentralafrika, Abdou Abarry, den abgesetzten Staatschef besucht. Dabei ist Bongo im Gespräch mit Abarry zu sehen, wird aber nicht interviewt.
Abarry erklärte in dem Bericht, dass Bongo bei guter Gesundheit sei und sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Frieden im Land ausgesprochen habe. Zuvor war der UN-Vertreter vom Präsidenten des Übergangsrates, Brice Oligui Nguema, empfangen worden.
Gabuner feierten Ende der Bongo-Ära
Am Mittwoch vergangener Woche hatte das Militär den langjährigen Staatschef nach der umstrittenen Wahl vom 26. August abgesetzt und ihn unter Hausarrest gestellt.
Bongo hatte von dort seine Unterstützer in einem Video um Hilfe gebeten: "Ich bin Ali Bongo Ondimba, Präsident von Gabun, und ich schicke eine Botschaft an all meine Freunde auf der ganzen Welt: Werdet laut, werdet laut."
In Gabuns Hauptstadt Libreville hatten Hunderte Menschen das Ende der Bongo-Ära gefeiert. Bongo hatte das Präsidentenamt 2009 von seinem Vater Omar Bongo übernommen, der das Land seit 1967 regiert hatte.