Nach Notlandung eines UN-Hubschraubers Islamisten in Somalia nehmen mehrere Geiseln
In Somalia haben Terroristen der Al-Shabaab-Miliz die Insassen eines UN-Hubschraubers als Geiseln genommen und einen Menschen getötet. Laut somalischer Behörden konnten zwei Menschen entkommen.
Nach der Landung eines UN-Hubschraubers in einem von der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab kontrollierten Gebiet in Zentralsomalia sollen sich vier oder fünf Menschen in der Gewalt der Islamisten befinden. Nach Angaben somalischer Behörden soll es dem Piloten und einem somalischen Arzt gelungen sein, lebend zu entkommen. Die Suche nach den beiden Männern im Buschland laufe, hieß es.
Der Hubschrauber war am Mittwoch aus noch unbekannter Ursache in dem Al-Shabaab-Gebiet gelandet. Nach somalischen Behördenangaben töteten die Islamisten einen Ägypter an Bord des Hubschraubers. Die übrigen Passagiere und Crew-Mitglieder wurden demnach an einen unbekannten Ort verschleppt. Nach unbestätigten Berichten sollen die Islamisten den Hubschrauber anschließend in Brand gesetzt haben.
UN: Medizinischer Evakuierungsflug
Die UN-Mission in Somalia bestätigte einen Vorfall mit einem Hubschrauber. Dieser sei zu einem medizinischen Evakuierungsflug unterwegs gewesen. Es liefen Bemühungen um eine Lösung der Situation. Bisher hat sich kein Sprecher der Terrormiliz zu dem Zwischenfall zu Wort gemeldet.
Der regionale Sicherheitsminister Mohamed Abdi Aadan hatte die Entführung mehrerer Passagiere und Besatzungsmitglieder durch die Terrormiliz am Mittwoch dem britischen Sender BBC gegenüber bestätigt. Der Hubschrauber soll wegen eines technischen Defekts in dem Gebiet gelandet sein.
Die Al-Shabaab-Miliz ist in Somalia seit mehr als 15 Jahren aktiv und kontrolliert vor allem im Zentrum und im Süden des Landes am Horn von Afrika große Gebiete. In den dortigen Gebieten herrscht eine strenge Auslegung der Scharia. Alles, was als "westlich" gilt, ist verboten.
Die Gruppe hat auch Anschläge in Uganda und Kenia ausgeführt und in Somalia Morde an Regierungsbeamten, Journalisten und Vertretern der Zivilgesellschaft verübt.
Die somalische Regierung hat in den vergangenen Monaten ihren Kampf gegen die mit dem Netzwerk Al-Kaida verbündete Terrorgruppe intensiviert. Gleichzeitig begann der Abzug internationaler Truppen, die zur Unterstützung im Land waren.