Westküste Floridas Hurrikan "Idalia" wird wohl Stärke vier erreichen
Hurrikan "Idalia" zieht mit Wucht über den Golf von Mexiko auf die Westküste Floridas zu. Inzwischen erreicht der Sturm die Stufe drei von fünf - und dürfte in den nächsten Stunden weiter an Stärke gewinnen.
Der Hurrikan "Idalia" im Golf von Mexiko nimmt weiter an Stärke zu. Er dürfte als Wirbelsturm der zweithöchsten Kategorie im Laufe des Tages an der Westküste Floridas auf Land treffen. Derzeit befinde sich der Wirbelsturm rund 175 Kilometer südwestlich der Inselgruppe Cedar Key im Norden des Bundesstaats, teilte das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) mit.
Mit Windgeschwindigkeiten von 195 Kilometern pro Stunde habe "Idalia" die Stärke drei auf der fünfstufigen Hurrikan-Skala erreicht. Er dürfte in den kommenden Stunden zu einem Sturm der Stärke vier mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 210 Kilometern pro Stunde werden, bevor er am Mittwochmorgen auf Land trifft. Im Süden Floridas sind schon erste Auswirkungen von "Idalia" sichtbar. Lokale Medien zeigen Bilder von überschwemmten und gesperrten Straßen in Urlaubsorten.
Einwohner sollen sich in Sicherheit bringen
Fast alle 21 Millionen Bewohner Floridas sind von Unwetter- oder Hochwasserwarnungen betroffen. Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der sich auch um die US-Präsidentschaft bewirbt, hatte in Dutzenden Bezirken den Notstand ausgerufen. Die Einwohner an der Nordwestküste sind aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Nach Angaben der Behörden sind 54.000 Haushalte ohne Strom.
US-Präsident Joe Biden hatte am Montag in einem Telefonat mit DeSantis dem Notstand zugestimmt. Nach Angaben des Weißen Hauses bereitet sich die US-Katastrophenschutzbehörde (Fema) auf Hilfsmaßnahmen und die Entsendung von Mitarbeitern vor.
Hurrikanzentrum: "Zerstörerische Winde"
In der Region Big Bend südlich der Hauptstadt Tallahassee seien "katastrophale Sturmfluten und zerstörerische Winde" zu erwarten, warnte das Hurrikanzentrum. "Die Todesursache Nummer eins bei all diesen Stürmen ist das Wasser", sagte die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell, dem Sender CNN.
Laut des NHC werde der Sturm nach seinem ersten Auftreffen auf Land weiter in Richtung der Bundesstaaten Georgia, South Carolina und North Carolina ziehen. Auch dort wurde vor heftigen Regenfällen und Überschwemmungen gewarnt.
Verheerende Schäden durch Hurrikan "Ian"
"Idalia" wird der vierte schwere Hurrikan, der Florida binnen sieben Jahren heimsucht - nach "Irma" 2017, "Michael" 2018 und "Ian", der im vergangenen September die höchste Kategorie fünf erreichte. Wegen der hohen Schäden haben die Versicherer die Prämien in die Höhe geschraubt oder bieten in dem Staat gar keine Policen mehr an.
Die Saison tropischer Wirbelstürme dauert im Atlantik von Juni bis November. Der Klimawandel erhöht Experten zufolge die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.
Mit Informationen von Arne Bartram, ARD-Studio Washington