Kapitol-Ausschreitungen 2021 Ex-Polizist zu zehn Jahren Haft verurteilt
Mit einer Fahnenstange griff am 6. Januar 2021 ein New Yorker einen Polizisten vor dem Kapitol an. Dafür muss er für zehn Jahre ins Gefängnis, entschied ein Richter. Der Verurteilte war 20 Jahre Polizist in New York gewesen.
Ein ehemaliger Polizist ist in Washington zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er war am 6. Januar 2021 an der Erstürmung des Kapitols beteiligt und hatte dabei einen Polizisten mit einer Fahnenstange aus Metall angegriffen und anschließend versucht, ihm die Gasmaske vom Gesicht zu reißen. Die Auseinandersetzung war von der am Körper befestigen Kamera des Washingtoner Polizisten aufgezeichnet worden.
Es ist die bisher längste Haftstrafe in den Prozessen wegen der Ausschreitungen in Washington. Bislang wurden etwa 250 Urteile gesprochen.
Täter entschuldigt sich beim Opfer
Der 56-jährige Täter hatte während des Prozesses behauptet, in Notwehr gehandelt zu haben. Er entschuldigte sich bei dem von ihm attackierten Polizisten. Er wünschte, nie nach Washington gefahren zu sein.
"Ich denke nicht, dass sie ein schlechter Mensch sind", sagte der Richter bei der Verkündung des Strafmaßes. Vielmehr sei der Ex-Polizist "im Moment gefangen gewesen" - aber auch dies habe Konsequenzen.
Der Verurteilte muss seine Haftstrafe nicht sofort antreten. Er hatte 20 Jahre als Polizist in New York gearbeitet, zuvor war er vier Jahre Soldat in der US-Marineinfanterie gewesen.
Von Trump angestachelt
Am 6. Januar 2021 hatten Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump gewaltsam den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg von Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden bei der vorausgehenden Präsidentschaftswahl zu zertifizieren. Trump hatte seine Anhänger kurz zuvor bei einer Kundgebung mit der Behauptung aufgewiegelt, ihm sei der Wahlsieg gestohlen worden.