Urteil in den USA 45 Jahre Haft für kolumbianischen Drogenboss
Er galt als einer der mächtigsten Drogenbosse der Welt - nun hat ein Gericht in den USA den kolumbianischen Kartellchef "Otoniel" zu 45 Jahren Haft verurteilt. Die Strafe sei eine Botschaft an andere Kartellführer, betonte der zuständige Staatsanwalt.
Der mächtige kolumbianische Drogenhändler und Kartellchef Dairo Antonio Úsuga alias "Otoniel" ist in den USA zu 45 Jahren Haft verurteilt worden. Die zuständige Richterin in New York sah es als erwiesen an, dass der Anführer des Verbrechersyndikats "Clan del Golfo" (Golf-Clan) große Mengen Kokain in die Vereinigten Staaten geschmuggelt hat.
Zudem wurde "Otoniel" zu einer Geldstrafe in Höhe von 216 Millionen US-Dollar verurteilt. Der 51-Jährige hatte sich Anfang des Jahres schuldig bekannt. "Otoniel hat eine der größten Drogenhändlerringe der Welt geführt und riesige Mengen Kokain in die USA geschmuggelt", sagte US-Justizminister Merrick Garland. "Er ordnete die rücksichtlose Hinrichtung kolumbianischer Polizisten, Soldaten und Zivilisten an."
Verurteilung als Botschaft an andere Kartellführer
"Das menschliche Elend, das der Angeklagte durch seine blutige Herrschaft als Anführer des Golf-Clans verursacht hat, kann aufgrund seines Ausmaßes nie vollständig erfasst werden", erklärte Bundesstaatsanwalt Breon Peace. "Aber die heute verhängte lange Strafe sendet eine Botschaft an andere Kartellführer, dass die Vereinigten Staaten ihre Verhaftung und Auslieferung anstreben werden, um sie vor unseren Gerichten zur Rechenschaft zu ziehen."
"Otoniel" hatte den Golf-Clan zwischen 2003 und 2021 geführt und zu der mächtigsten kriminellen Organisation in Kolumbien gemacht. Das Verbrechersyndikat rekrutiert seine Mitglieder vor allem aus ehemaligen rechten Paramilitärs und soll etwa 6000 Mann unter Waffen haben. Neben dem Drogenhandel ist der Golf-Clan zudem in illegalen Bergbau sowie Schutzgelderpressung verwickelt und für zahlreiche Morde und Vertreibungen verantwortlich.