
Krieg gegen die Ukraine Jetzt droht Trump Russland mit Zöllen
Zuletzt hatte Trump sich Putin angenähert, jetzt verschärft er den Ton gegen den Kreml: Wegen andauernder Angriffe Russlands auf die Ukraine drohte er mit Sanktionen und Zöllen. Ob er diese auch umsetzt, ist offen - wie vieles bei Trump.
US-Präsident Donald Trump hat Russland bis zum Abschluss eines Friedensabkommens mit der Ukraine mit umfangreichen Strafmaßnahmen wie Sanktionen und Zöllen gedroht.
"Angesichts der Tatsache, dass Russland die Ukraine derzeit auf dem Schlachtfeld regelrecht 'zermalmt', denke ich ernsthaft über weitreichende Banken-Sanktionen, Sanktionen und Zölle gegen Russland nach, bis eine Waffenruhe und eine endgültige Friedensvereinbarung erreicht sind", schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Er forderte beide Kriegsparteien auf, sich sofort an den Verhandlungstisch zu begeben, "bevor es zu spät ist".
Ob Trump seine Drohungen auch wahr macht, ist unklar. Seit seinem Amtsantritt vor knapp sieben Wochen hatte Trump immer wieder Ländern mit Zöllen gedroht. Der US-Präsident nutzt Zölle vor allem, um andere Länder unter Druck zu setzen - auch bei Themen, die nicht den Handel betreffen.
Erst am Dienstag waren US-Zölle gegen Mexiko und Kanada in Kraft getreten, weil die beiden Nachbarländer laut Trump nicht genügend gegen den Schmuggel der gefährlichen Droge Fentanyl unternähmen. Beide Länder streiten das vehement ab. Zwei Tage später setzte Trump die Zölle für Mexiko und Kanada wieder aus.
Trump näherte sich Putin zuletzt an
Auch Trumps Kurs gegenüber Russland und der Ukraine ist voller Wendungen. Trump hatte Kremlchef Wladimir Putin bereits kurz nach Amtsantritt wegen des Kriegs gegen die Ukraine mit Sanktionen gedroht. Damals schrieb er: "Stoppen Sie diesen irrwitzigen Krieg. Es wird nur schlimmer."
Zuletzt hatte sich Trumps Ton gegenüber Moskau aber deutlich verändert. Der US-Präsident näherte sich mit seinen Aussagen Putin an. Den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj griff Trump dagegen verbal heftig an und machte diesen sogar für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verantwortlich.
Wiederannäherung nach öffentlichem Streit
Vor einer Woche war es im Weißen Haus dann vor laufenden Kameras zu einer beispiellosen Situation zwischen Selenskyj und Trump gekommen. Der US-Präsident hatte Selenskyj im Oval Office abgekanzelt. Daraufhin setzte Trump die US-Militärhilfen für die Ukraine vorübergehend aus. Eigentlich sollte bei dem Treffen ein Abkommen besiegelt werden, das den USA Zugriff auf Seltene Erden in der Ukraine ermöglichen soll, dazu kam es dann aber nicht. Das Treffen wurde frühzeitig abgebrochen.
Bei den westlichen Partnern löste das Bestürzung und höchste Besorgnis aus. Zuletzt gab es aber Signale der Wiederannäherung zwischen Washington und Kiew: Selenskyj erklärte sich laut Trump in einem Brief zu erneuten Verhandlungen über das Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine bereit. Trump nahm das in seiner Rede im US-Kongress wohlwollend zur Kenntnis. Nach Angaben der USA wollen beide Länder in der kommenden Woche in Saudi-Arabien über eine Waffenruhe mit Russland beraten.
Nächtliche Angriffe auf die Ukraine
In der Nacht und den frühen Morgenstunden griff Russland die benachbarte Ukraine unterdessen erneut mit Raketen und Drohnen an - und nahm dabei erneut insbesondere Energieanlagen ins Visier.
Russland greift in seinem inzwischen mehr als drei Jahre währenden Angriffskrieg systematisch die Energieversorgung der Ukraine an. Mehr als die Hälfte der Kapazitäten zur Stromerzeugung wurde dabei bereits zerstört. Wegen des Angriffskriegs hat der Westen Russland bereits mit weitreichenden Sanktionen belegt.