Nach Bruch mit Taiwan China und Nauru nehmen wieder Beziehungen auf
Nachdem der Pazifikstaat Nauru seine Verbindungen zu Taiwan gelöst hat, nimmt er nun offiziell wieder diplomatische Beziehungen zu China auf. Beide Länder unterzeichneten ein entsprechendes Abkommen. Für Taiwan ist es ein großer Rückschlag.
Nach dem Bruch mit Taiwan haben die kleine Pazifikinsel Nauru und die Volksrepublik China offiziell ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Das teilte das chinesische Außenministerium in Peking mit. Nauru erkenne damit an, dass es nur ein China gebe und dass Taiwan ein Teil der Volksrepublik sei, hieß es weiter.
Chinas Außenminister Wang Yi und sein nauruischer Kollege Lionel Aingimea unterzeichneten in Peking ein entsprechendes Dokument. Wang hob die "lange Geschichte" der "Freundschaft zwischen beiden Völkern" hervor. Aingimea sagte, sein Land freue sich auf "dieses neue Kapitel in den Beziehungen zwischen Nauru und China", das auf "Stärke" und "Entwicklungsstrategie" fuße.
Zahl der Unterstützer Taiwans sinkt
Zuvor war Nauru eines von sehr wenigen Ländern, die Taiwan offiziell anerkannten. Nach dem Sieg Lai Ching-tes von der Demokratischen Fortschrittspartei bei der taiwanischen Präsidentschaftswahl am 13. Januar hatte die Südseeinsel mit rund 11.500 Einwohnern angekündigt, ihre diplomatischen Beziehungen mit Taiwans Regierung nach 22 Jahren abzubrechen. Die Regierung erkennt Taiwan somit nicht mehr als eigenständiges Land an, sondern als "unveräußerlichen Teil des chinesischen Territoriums", wie Naurus Präsident David Adeang erklärte.
Taiwanische Politiker warfen China vor, die Insel mit der Zusage von Wirtschaftshilfen zu dem Wechsel verleitet zu haben. Die Regierung in Peking will ihren Einfluss im Pazifik weiter ausbauen. Nauru liegt etwa 4.000 Kilometer nordöstlich der australischen Metropole Sydney.
Nauru hatte im Juli 2002 seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan schon einmal abgebrochen. 2005 entschied sich die Insel jedoch wieder um, nachdem China seine Versprechungen, das Land zu unterstützen, nicht eingehalten hatte.
Andere Staaten folgen möglicherweise
Nach der Abkehr Naurus unterhält Taiwan noch diplomatische Beziehungen mit elf Ländern sowie dem Vatikan. Sieben der Länder liegen in Lateinamerika und der Karibik, drei im Pazifik und eines in Afrika.
Berichten zufolge gibt es auf der Pazifikinsel Tuvalu ebenfalls Überlegungen nach der Parlamentswahl am kommenden Samstag die Beziehungen mit Taiwan ähnlich wie Nauru zu überdenken.
China zählt Taiwan zu seinem Gebiet, obwohl in Taipeh seit Jahrzehnten eine demokratische Regierung sitzt. Die Fortschrittspartei steht für eine Unabhängigkeit Taiwans, und auch wenn sie diese nicht offiziell erklären will, ist die Partei China damit ein Dorn im Auge.