Nach Corona-Lockerungen Länder verschärfen Einreise-Regeln für China
Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen in China und Hongkong haben Folgen: Mehrere Länder wie Italien und die USA verschärfen ihre Regeln für Einreisende aus der Volksrepublik. Deutschland wartet noch ab.
Italien führt angesichts rasant steigender Corona-Infektionszahlen in China ab sofort eine Testpflicht für Einreisende aus der Volksrepublik ein. Man habe "verpflichtende Covid-19-Antigen-Abstriche und die damit verbundene Virus-Sequenzierung für alle Passagiere angeordnet, die aus China kommen und durch Italien reisen", sagte der italienische Gesundheitsminister Orazio Schillaci. Diese Maßnahme sei "unerlässlich, um die Überwachung und Identifizierung aller Varianten des Virus zum Schutz der italienischen Bevölkerung sicherzustellen".
Bereits am Dienstag hatte die norditalienische Region Lombardei entsprechende Tests eingeführt. Flugpassagiere aus China müssten sich bis mindestens 30. Januar am Mailänder Flughafen Malpensa Corona-Tests unterziehen, teilte das Außenministerium mit.
Weitere Länder verschärfen Maßnahmen
Auch die USA, Japan, Indien und Taiwan hatten zuvor ähnliche Schritte angekündigt. Insbesondere der Mangel an transparenten Daten aus China zum Ausmaß der Corona-Welle löste international wachsende Besorgnis aus. Vor allem ein Fehlen an Daten aus der Gensequenzierung erschwert es laut US-Regierungsvertretern, etwaige neue Virusvarianten zu identifizieren und entsprechend zu reagieren.
Noch keine Änderungen in Deutschland
Deutschland reagiert vorerst nicht mit Einreisebeschränkungen auf die gelockerten Reisebestimmungen Chinas. "Wir beobachten die Situation in China sehr, sehr aufmerksam", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Man habe aber zurzeit keinen Hinweis darauf, "dass sich in diesem Ausbruchsgeschehen in China eine gefährlichere Mutation entwickelt hat, die Anlass für eine Deklarierung eines Virusvariantengebiets wäre - was ja dann entsprechende Reisebeschränkungen nach sich ziehen würde".
Masseninfektion nach massiver Kehrtwende
Peking war Anfang Dezember in einer radikalen Kehrtwende von seiner strengen Null-Covid-Politik abgerückt und hatte die meisten Corona-Beschränkungen aufgehoben. Seitdem breitet sich das Virus in China rasant aus, das Land erlebt den weltweit höchsten Anstieg an Infektionen. Schätzungen zufolge könnten in China in den kommenden Monaten etwa eine Million Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion sterben.
Am Montag hatte Peking auch das Ende der Corona-Quarantänepflicht für Rückkehrer aus dem Ausland angekündigt und damit einen Ansturm reisewilliger Chinesen bei Buchungsplattformen ausgelöst.
China will neue Pässe ausgeben
China kündigte zudem an, im Rahmen seiner gelockerten Corona-Politik neue Pässe auszugeben. Anträge würden ab 8. Januar angenommen, teilte die Einwanderungsbehörde am Dienstag mit. Chinesen würden auch wieder Besuchs- und Geschäftsreisen nach Hongkong gestattet. Außerdem sollten schrittweise wieder ausländische Besucher ins Land gelassen werden.Visa und Aufenthaltsgenehmigungen würden erteilt.
Offen blieb, wann Tourismus wieder in vollem Umfang möglich sein wird. Mit den neuen Pässen könnten zum chinesischen Neujahrsfest im Januar Millionen Chinesen zu Urlaubsreisen nach Europa und Asien aufbrechen und dabei das Coronavirus verbreiten.