Schiff mit Lebensmitteln "Open Arms" lädt Hilfsgüter in Gaza aus
Vier Tage war sie unterwegs, nun hat die "Open Arms" die Küste vor dem Gazastreifen erreicht. Das Schiff hat 200 Tonnen Lebensmittel dabei - es ist ein Test, ob die Bevölkerung auf dem Seeweg versorgt werden kann.
Das Schiff "Open Arms" mit rund 200 Tonnen Hilfsgütern für die Not leidende Bevölkerung im Gazastreifen hat nach Angaben des Betreibers "World Central Kitchen" (WCK) sein Ziel erreicht. Das Entladen an der Küste von Gaza habe bereits begonnen, teilte die Organisation auf X, vormals Twitter, mit. Dort habe man begonnen, ein Behelfs-Pier aufzuschütten, um das Schiff entladen zu können.
Ein Team von World Central Kitchen (WCK), das sich in dem Palästinensergebiet aufhält, arbeitete bereits seit mehreren Tagen an der schwimmenden Anlegestelle. In Gaza gibt es derzeit keinen funktionierenden Hafen.
Hilfskorridor von Zypern nach Gaza
Der Schlepper war am Dienstag im zyprischen Hafen Larnaka in See gestochen, wo israelische Behörden die Ladung zuvor inspiziert hatten. Er führt eine Plattform mit sich, auf der die Hilfsgüter gestapelt sind. Laut den Angaben der Hilfsorganisation hat die "Open Arms" 300.000 Mahlzeiten geladen, darunter Reis, Mehl und Konserven. Sie benutzt die Route entlang eines geplanten Hilfskorridors, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der zyprische Präsident Nikos Christodoulidi am Freitag vor einer Woche in Larnaka angekündigt hatten. "Bis jetzt wurden zwei Paletten von der Plattform entladen. Aber es gibt noch mehr zu tun in den nächsten paar Stunden", schrieb WCK-Chef José Andrés auf X.
Die Mission der "Open Arms" gilt als Pilotprojekt für die Verbesserung der Versorgung von mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen, denen es Hilfsorganisationen zufolge derzeit an praktisch allem fehlt. Es gibt die Hoffnung, dass mehr Schiffe Hilfsgüter auf dem Seeweg liefern. Unabhängig von diesem Projekt planen die USA einen maritimen Korridor nach Gaza, für den das US-Militär ein Schwimmdock nahe der Küste anlegen soll.
Bundeswehr beteiligt sich an Luftbrücke
Parallel wird internationale Hilfe aus der Luft in dem Kriegsgebiet abgeworfen, woran auch Flugzeuge der Bundeswehr beteiligt sind. Einen genauen Zeitplan, wann die ersten Güter aus Bundeswehr-Maschinen über dem Gaza-Streifen abgeworfen werden sollen, konnte das Bundesverteidigungsministerium nicht nennen. Die Crews würden sich derzeit mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut machen und gemeinsam mit den internationalen Partnern die nächsten Schritte koordinieren, sagte ein Ministeriumssprecher. Insgesamt 20 Soldatinnen und Soldaten seien nach Jordanien verlegt worden.