Coronavirus China meldet mehr als 2000 Tote
Mehr als 74.000 Menschen sind krank, mehr als 2000 an dem Coronavirus gestorben. Den Kliniken in China gehen die Blutkonserven aus. Einen Lichtblick gibt es für die "Diamond Princess". Hunderte Menschen sind aus der Quarantäne entlassen.
Die Zahl der Coronavirus-Toten in China ist nach offiziellen Angaben auf mehr als 2000 gestiegen. Auf dem Festland seien am Dienstag 136 weitere Todesfälle gemeldet worden, gab die Nationale Gesundheitskommission bekannt. Damit steige die Gesamtzahl auf 2004.
Zudem seien 1749 neue Infektionen gezählt worden, insgesamt sind 74.185 Menschen erkrankt. Die Zahl neuer Fälle ist jedoch zuletzt zurückgegangen - in den vergangenen zwei Tagen lag sie jeweils bei unter 2000.
Cornavirus-Patienten in einem provisorischen Krankenhaus in Wuhan (China)
Chinesen zu Blutspenden aufgerufen
In mehreren chinesischen Städten droht nach Darstellung der staatlichen Medien ein Mangel an Blutkonserven. Viele potenzielle Spender blieben wegen der Reisebeschränkungen zu Hause. Einem Bericht der Zeitung "China Daily" zufolge hat die Stadt Shiyan Mitglieder der Kommunistischen Partei, Regierungsangestellte, Soldaten, Krankenhausmitarbeiter und Studenten aufgefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen und Blut zu spenden.
Wie die Staatsmedien weiter berichteten, sprach Präsident Xi Jinping mit dem britischen Premierminister telefonisch über die Bemühungen um eine Eindämmung des Ausbruchs. Dabei habe Xi erklärt, die Präventions- und Kontrollmaßnahmen befänden sich in "einer entscheidenden Phase".
Hunderte verlassen "Diamond Princess" - Quarantäne endet
Inzwischen erreichte der Virus mehr als 24 Länder. Südkorea meldete 15 weitere Infektionsfälle und zählt damit nun 46 Erkrankte. Hongkong bestätigte einen zweiten Todesfall.
Der Ort mit der größten Zahl von Fällen außerhalb Chinas ist das Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess", das bei Tokio bislang unter Quarantäne gehalten wurde: Dort ist das Virus bei 542 Schiffsinsassen diagnostiziert worden. Die Quarantäne endet heute. Japanischen Medien berichten, dass die ersten 500 Passagiere von Bord gehen durften, bis Freitag sollen es alle sein.
Großer Medienrummel: Journalisten befragen die Passagiere der "Diamond Princess", die nun aus der Quarantäne entlassen sind.
In Kambodscha mussten ebenfalls noch Kreuzfahrturlauber auf ihre Heimreise warten, darunter mehrere Deutsche. Alle 781 dort verbliebenen Reisenden der "Westerdam" seien negativ getestet worden, teilte die Reederei Holland America Line unter Berufung auf das kambodschanische Gesundheitsministerium mit.
China kritisiert Reisebeschränkungen
Der chinesische Botschafter bei der EU, Zhang Ming, kritisierte die von anderen Staaten wegen des Coronavirus verhängten Reisebeschränkungen für Bürger seines Landes. Diese schürten "Panik" und gefährdeten die Bemühungen um Rückkehr zur Normalität im Wirtschaftsleben. Die De-facto-Quarantäne von Dutzenden Millionen Menschen in Hubei habe sich als "effektiv" erwiesen, hob der Diplomat hervor.
Russland schottet sich wegen der Epidemie besonders drastisch gegen China ab. Ab Donnerstag ist generell allen chinesischen Staatsbürgern die Einreise untersagt, wie Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen ankündigte.
Bereits in den vergangenen Wochen hatte Moskau die Verbindungen zum Nachbarland weitgehend gekappt. Die russische Regierung beschloss, die 4250 Kilometer lange Grenze zu China zu schließen. Bahn- und Flugverbindungen wurden ganz oder teilweise ausgesetzt. Chinesen erhielten außerdem keine Arbeitsvisa mehr.