Vor Sizilien Fast 600 Migranten aus Seenot gerettet
Erneut haben sich Hunderte Menschen auf den Weg gemacht, übers Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Ihr Schiff geriet in Seenot. Nach Angaben der Hilfsorganistion Ärzte ohne Grenzen konnten die 599 Migranten an Bord aber gerettet werden.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat nach eigenen Angaben mit einem Schiff 599 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer aus Seenot gerettet. Die Menschen, darunter Kinder, seien am Samstag vor Sizilien aus einem überfüllten Schiff aufgenommen worden, teilte die Organisation mit. Das zur Rettung eingesetzte Schiff "Geo Barents" habe sich zu Ausbildungszwecken in der Region aufgehalten.
Zuvor hatte es Berichte über ein seit Mittwoch vermisstes Schiff gegeben, auf dem sich etwa 500 Migranten befunden haben sollen. Laut der italienischen Hilfsorganisation Emergency hätten zwei Schiffe 24 Stunden lang erfolglos nach dem Boot gesucht, das nach einem Motorausfall auf hoher See trieb. Ob es sich bei den jetzt geretteten Migranten um jene auf dem zunächst verschollenen Schiff handelt, wurde bislang nicht bekannt.
Ärzte ohne Grenzen erklärte, die Flüchtlinge müssen auf Anordnung der italienischen Behörden nun in der Hafenstadt Bari an der Ostküste an Land gebracht werden. Die Fahrzeit dorthin betrage rund 40 Stunden.
Rom: Mehr als 47.000 Flüchtlinge seit Jahresbeginn
Hilfsorganisationen haben der italienischen Regierung in der Vergangenheit vorgeworfen, sie erschwere Rettungsaktionen, indem sie Schiffe nach der Aufnahme von Flüchtlingen in weit entfernt gelegene Häfen schicke.
Die rechtsgerichtete Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verfolgt eine restriktive Migrationspolitik. Seit Jahresbeginn sind nach Daten des Innenministeriums mehr als 47.000 Flüchtlinge in Italien angekommen. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es rund 18.000.