Mehrere Tote Migrantenboot vor sizilianischer Küste gekentert
Ein Fischerboot mit Migranten an Bord ist vor Sizilien aus ungeklärter Ursache umgekippt. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben. Das Boot soll in Tunesien gestartet sein.
Ein Boot mit Migranten an Bord ist vor der Küste Siziliens in Seenot geraten und gekentert. Fünf Leichen seien danach am Strand der Gemeinde Marinella di Selinunte im Westen der italienischen Mittelmeerinsel angespült worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Küstenwache. Einsatzkräfte der Küstenwache und der Polizei suchen vor dem Küstenabschnitt nach Vermissten.
Italienischen Medienberichten zufolge kippte das alte und seeuntaugliche Fischerboot aus noch ungeklärter Ursache um und riss die Menschen an Bord ins Wasser.
Offenbar in Tunesien gestartet
Das Boot war bereits Mitte der Woche von Tunesien aus in Richtung Italien gestartet, hieß es. Wie viele Menschen ursprünglich auf dem Boot waren und möglicherweise unverletzt an Land gingen, ist unklar. Es ist daher auch offen, ob möglicherweise mehr Menschen bei dem Unglück ums Leben gekommen sind.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres kamen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge bei der Überquerung 2.446 Menschen ums Leben oder sie werden vermisst. Die Dunkelziffer liegt demnach vermutlich deutlich höher. Eine staatlich organisierte Rettungsmission gibt es zurzeit nicht.
58 Flüchtlinge erreichen Tarent
Die Hilfsorganisation "SOS Humanity" brachte in Italien unterdessen 58 Flüchtlinge und Migranten in den Hafen von Tarent. Die italienischen Behörden hatten der "Humanity 1" den Hafen von Tarent für der Ausschiffung der 58 Geretteten an Bord zugewiesen, nachdem die Crew den zuvor festgelegten rund 500 Kilometer entfernten Hafen von Civitavecchia wegen eines Sturms infrage gestellt habe, hieß es. Für die "Humanity 1" stünden nun ein Crewwechsel in Syrakus und Vorbereitungen auf den nächsten Einsatz an.