Krieg in der Ukraine Mindestens zehn Tote bei Angriff auf Kramatorsk
Bei einem Angriff auf Kramatorsk ist eine russische Rakete ukrainischen Angaben zufolge in ein Restaurant eingeschlagen. Unter den Trümmern fanden Rettungskräfte mindestens zehn Tote, darunter drei Kinder.
Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Kramatorsk im Osten der Ukraine sind nach Angaben der Behörden mindestens zehn Menschen getötet und 61 weitere verletzt worden. Unter den Toten seien drei Kinder, teilte der staatliche Notfalldienst über seine Social-Media-Kanäle mit.
"Die Rettungskräfte durchsuchen die Trümmer des zerstörten Gebäudes und suchen nach Personen, die sich wahrscheinlich unter den Trümmern befinden", fügte der Rettungsdienst hinzu.
Beliebtes Restaurant zerstört
Bei dem Angriff am Dienstag wurde das Restaurant Ria Pizza im Zentrum der Stadt zerstört, das bei Journalisten und Militärangehörigen beliebt war. Neben dem Restaurant wurden Wohnungen, Geschäfte, Autos und eine Post sowie mehrere weitere Gebäude beschädigt, wie die Staatsanwaltschaft bei Telegram mitteilte.
"Der Beschuss erfolgte am Abend, als die Menschen gerade von der Arbeit nach Hause kamen", erklärte Generalstaatsanwalt Andriy Kostin. "Das kriminelle russische Regime setzt seine Terrortaktik gegen friedliche Ukrainer fort", so Kostin weiter. Er gab an, Ermittlungen eingeleitet zu haben.
Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Russland: Greifen keine zivilen Ziele an
Auf den Beschuss in Kramatorsk angesprochen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, Russland greife in der Ukraine nur militärische Ziele an, keine zivilen. "Angriffe werden nur auf Objekte ausgeführt, die in irgendeiner Weise mit der militärischen Infrastruktur verbunden sind", betonte er.
Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag: "Solcher Terror beweist uns und der ganzen Welt immer wieder, dass Russland für all seine Taten nur eines verdient: Niederlage und Tribunal."
Kramatorsk war vor dem Krieg eine Stadt mit 150.000 Einwohnern und ist die letzte Großstadt unter ukrainischer Kontrolle im Osten des Landes. Sie war auch in der Vergangenheit Ziel russischer Angriffe.
Rüstungskonzernchef entlassen
Zuvor war bekannt geworden, dass Selenskyj den Chef des staatlichen Rüstungskonzerns Ukroboronprom entlassen hat. Das Präsidentenbüro in Kiew veröffentlichte ein Dekret zur Entlassung von Jurij Hussjew. Er hatte den Posten seit Dezember 2020 inne. Nachfolger soll laut Medienberichten der 31 Jahre alte Chef des Panzerwerks im ostukrainischen Charkiw werden, Herman Smetanin.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.