Nach russischen Angriffen Ukraine meldet schwere Schäden an Kraftwerken
Bei russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur sind nach Angaben aus der Ukraine mehrere Kraftwerke schwer beschädigt worden. Die ukrainische Seite will wiederum Ölraffinerien in Russland getroffen haben.
Russland hat die Ukraine mit neuen massiven Raketenangriffen überzogen. Die ukrainischen Luftstreitkräfte meldeten am Morgen, dass 21 von insgesamt 34 Raketen und Marschflugkörpern verschiedener Typen abgeschossen worden seien. Die Angriffe seien aus der Luft, vom Schwarzen Meer und vom Boden aus erfolgt, hieß es.
Dem Energieunternehmen DTEK zufolge wurden insgesamt vier Wärmekraftwerke schwer beschädigt. Es seien auch Menschen verletzt worden. "Sie erhalten die nötige Hilfe", teilte das Unternehmen mit. Arbeiter versuchten derzeit, die Schäden zu beseitigen.
Zuvor hatte es landesweit Luftalarm gegeben. Nach Angaben des Energieministeriums galten die Luftschläge vor allem Energieanlagen. Angriffe wurden in den Gebieten Dnipro, Lwiw und Iwano-Frankiwsk gemeldet. Im Gebiet Dnipro wurden laut Behörden zwei Energieanlagen getroffen.
Gelände eines Krankenhauses getroffen
Auch in der immer wieder beschossenen ostukrainischen Stadt Charkiw, die unweit der russischen Grenze liegt, meldeten die Behörden erneut mehrere Explosionen.
Bei russischem Beschuss sei auch das Gelände eines Krankenhauses getroffen worden, hieß es. An den Gebäuden habe es durch die Druckwelle Schäden gegeben, teils seien Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Eine Patientin wurde in ihrem Bett verletzt. Die Behörden veröffentlichten auch Bilder von den Schäden.
Polizisten stehen vor einem Krater nach einem russischen Raketenangriff auf eine psychiatrische Klinik.
Angriffe auf russische Ölraffinerien
Aber auch aus der Ukraine kamen Attacken gegen Russland: Eigenen Angaben zufolge wurden bei einem groß angelegten Drohnenangriff zwei russische Ölraffinerien und ein Militärflugplatz getroffen. Die Ukraine habe bedeutende technologische Anlagen in zwei Raffinerien in der südrussischen Region Krasnodar getroffen, erklärte eine Quelle der ukrainischen Verteidigung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Die russischen Behörden hatten zuvor einen Brand in einer Raffinerie in der Stadt Slawjansk-na-Kubani gemeldet. Staatlichen Medien zufolge stellte die Anlage ihre Produktion daraufhin teilweise ein. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden insgesamt 66 Drohnen in Krasnodar und zwei Drohnen über der annektierten Halbinsel Krim abgewehrt.
Der Gouverneur der Region Krasnodar erklärte im Onlinedienst Telegram, die Drohnen hätten offenbar "Ölraffinerien und Infrastruktur" treffen sollen, es gebe aber "keine Verletzten oder ernsthafte Schäden".
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.