"Razoni" in Türkei Getreideschiff aus Ukraine wird inspiziert
Der mit ukrainischem Getreide beladene Frachter "Razoni" hat zur Inspektion seiner Ladung in Istanbul angelegt. Internationale Kontrolleure überprüfen nun, dass wirklich nur Mais und keine Waffen transportiert werden.
Nach monatelanger Blockade durch russische Streitkräfte hat das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine Istanbul erreicht und wird dort nun wie vereinbart inspiziert festgemacht. Internationale Kontrolleure aus der Ukraine, aus Russland, der Türkei und der Vereinten Nationen prüfen die Ladung an Bord.
Nach Angaben des Senders CNN Türk besteht das Team aus 20 Personen. Die Inspektion ist Teil der Vereinbarung, um russische Bedenken zu zerstreuen. Damit soll sichergestellt werden, dass keine Waffen, sondern ausschließlich die 26.000 Tonnen Main geladen sind.
Danach soll die "Razoni" weiter in Richtung Libanon fahren. Ziel ist der libanesische Hafen Tripoli. Dort soll das Frachtschiff dann entladen werden.
Moskau warnt vor Scheitern des Abkommens
Ungeachtet des ersten ausgelaufenen Frachtschiffs warnte Russland erneut vor einem möglichen Scheitern des Getreide-Abkommens. Die Vereinbarung habe einen Paketcharakter, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, der Agentur Interfax zufolge. "Darum warnen wir vor Versuchen, den zweiten Teil des Pakets zu verzögern oder nicht zu erfüllen", sagte sie mit Blick auf eine in Aussicht gestellte Lockerung einiger Sanktionen gegen Russland.
Abkommen wichtig für Bekämpfung von Lebensmittelkrise
Die Ukraine und Russland hatten sich am 22. Juli auf ein von der Türkei und den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zum Getreide-Export geeinigt. Kiew und Moskau verpflichten sich darin, sichere Korridore für die Frachtschiffe auf dem Schwarzen Meer zu respektieren und dort auf militärische Aktivitäten zu verzichten. Die "Razoni" ist das erste Schiff, das im Rahmen des Abkommens ukrainisches Getreide ins Ausland bringt.
Mit den Lieferungen aus der Ukraine sollen Millionen Tonnen Getreide wieder für den Weltmarkt verfügbar werden. Die Ukraine zählte vor dem Krieg zu den wichtigsten Getreide-Exporteuren der Welt. Für das Land geht es um Milliardeneinnahmen.