Reaktion auf Atomprogramm USA verschärfen Sanktionen gegen Nordkorea
Die USA verhängen gegen das kommunistische Nordkorea schärfere Sanktionen. Präsident Obama unterzeichnete eine entsprechende Gesetzesvorlage des Kongresses. Hintergrund ist ein neuer Atomtest Nordkoreas sowie der Start einer Rakete vor wenigen Tagen.
Die USA reagieren mit schärferen Sanktionen gegen Nordkorea auf das Atomprogramm des kommunistischen Landes. US-Präsident Barack Obama unterzeichnete eine entsprechende Gesetzesvorlage.
Hintergrund ist ein neuer Atomtest Nordkoreas im Januar und der Start einer Rakete vor wenigen Tagen. Der Westen sieht beides als Verstoß gegen UN-Resolutionen. Von dem Raketenstart fühlen sich die USA bedroht. Sie befürchten, es handele sich um den Test einer Langstreckenrakete, die mit einem Atomsprengkopf bestückt werden und amerikanisches Festland erreichen könnte.
Der US-Kongress hatte das Gesetz über weitere Strafmaßnahmen gegen Nordkorea vergangene Woche beschlossen. Es sieht vor, dass die USA Geldströme kappen, die das kommunistisch regierte Land zum Bau kleiner Atomsprengköpfen zum Bestücken von Langstreckenraketen nutzen könnte. Außerdem hat der Kongress für die nächsten fünf Jahre 50 Millionen Dollar (44,5 Millionen Euro) für Radiosendungen frei gegeben, die nach Nordkorea ausgestrahlt werden sollen. Mit dem Geld sollen auch Kommunikationsmittel angeschafft und humanitäre Hilfsorganisationen unterstützt werden.
Mehr Soldaten zu Manöver in Südkorea
Zudem wollen die USA und Südkorea ein gemeinsames Manöver ausweiten. Nach Angaben aus Südkorea sollen etwa vier Mal so viele US-Soldaten zu einem Manöver in das Land entsendet werden wie zunächst vorgesehen. Zu einer gemeinsamen computersimulierten Übung von US-Armee und südkoreanischen Streitkräften würden im März etwa 15.000 statt der bisher geplanten 3700 US-Soldaten erwartet, sagte Südkoreas Verteidigungsminister Han Min Goo laut der Nachrichtenagentur Yonhap. Auch Seoul werde mehr Soldaten stellen.
Das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm ist seit Jahren ein internationaler Streitpunkt und Anlass zur Sorge für den Westen. Pjöngjang verfügt nach Einschätzungen aus dem Ausland über mehrere Atombomben. Internationale Gespräche zwischen Nordkorea sowie den USA, Japan, Russland, China und Südkorea wurden 2009 ausgesetzt. Versuche, sie wieder aufzunehmen, sind bislang erfolglos geblieben.
Im Westen wird darüber spekuliert, dass Pjöngjang sich mit der Fortsetzung des riskanten und teuren Rüstungsprogramms in eine Position bringen will, wo es wirtschaftliche Zugeständnisse aushandeln kann. Machthaber Kim Jong Un gilt aber auch als kaum berechenbar.