Menschenschmuggel Mutmaßliche Schlepper in Österreich festgenommen
Sechs mutmaßliche Menschenschmuggler sind in Linz und bei Salzburg von der Polizei aufgegriffen worden. In einem von den Verdächtigen gesteuerten Kleinlaster entdeckten die Beamten 53 Migranten, die offenbar auf dem Weg nach Deutschland waren.
Die österreichische Polizei hat am Wochenende mehrere mutmaßliche Schlepper aufgegriffen, die in Fahrzeugen versteckte Personen transportierten. In Linz wurden 53 Menschen auf der Ladefläche eines Kleinlasters entdeckt. Wie die Behörden in Oberösterreich mitteilten, sei die Gruppe mit mehreren Kleinkindern hinter einer schwarzen Plane versteckt gewesen. "Die Personen dürften auf dem Weg nach Deutschland gewesen sein", so die Polizei weiter. Vier Männer seien festgenommen worden. Einer der Festgenommenen habe zuvor einen Fluchtversuch unternommen.
Die meisten der Menschen auf der Ladefläche stammten den Angaben zufolge aus der Türkei, ebenso drei der vier Festgenommenen im Alter von 18, 24 und 28 Jahren. Bei dem vierten müsse die Nationalität noch geklärt werden. Den Männern werde Schlepperei vorgeworfen.
Unter Festgenommen auch eine Deutsche
Bereits am Samstag wurden in Eugendorf bei Salzburg ebenfalls zwei mutmaßliche Schlepper festgenommen. Beamte hätten einen verdächtigen Kleinlaster überprüfen wollen, als der Fahrer auf das Gaspedal drückte. Er habe mit seinem riskanten Fahrstil andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Als die Polizei sich mit einem Streifenwagen vor den Kleinlaster setzte, sei das Fahrzeug aufgefahren. Kurz zuvor hätten Fahrer und Beifahrerin die Plätze gewechselt. Bei den Festgenommenen handele es sich um eine Deutsche und einen Syrer, beide 21 Jahre alt. Beide würden nun wegen Schlepperei, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Gefährdung der körperlichen Sicherheit im Straßenverkehr angezeigt.
Nach Angaben der Polizei hielten sich in dem Auto elf "augenscheinlich geflüchtete Personen" auf, unter anderem eine Familie mit vier Kindern. Zwei Polizisten seien bei dem Auffahrunfall verletzt worden, die Geflüchteten blieben unverletzt.
Das Innenministerium in Österreich meldet insgesamt sinkende Zahlen bei der illegalen Migration. Die aktuellen Aufgriffszahlen lägen mehr als 60 Prozent unter denen vom Sommer 2022. Dazu hätten die massiven polizeilichen Maßnahmen beigetragen - genannt werden unter anderem Grenzkontrollen und die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Schlepperkriminalität.